Der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) sorgt sich um das Bild der Landwirtschaft in der Öffentlichkeit. Angesichts des sich verschärfenden Wettbewerbs um kluge Köpfe sei ein positives Image eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Nachwuchsgewinnung, erklärte die stellvertretende BDL-Vorsitzende Magdalena Kliver auf einer Klausurtagung in Berlin.
Nach Ansicht der Junglandwirte prägen die Medien das Bild der Landwirtschaft und ihrer Akteure immer stärker in den Köpfen der Bevölkerung und erzeugen dabei ein Bild fernab der Realität. Gleichzeitig hätten immer weniger Menschen einen direkten Bezug dazu, woher die Nahrungsmittel stammten und wie diese erzeugt würden. Insbesondere Debatten wie die Dioxin-Diskussion, bei der die sachlichen Argumente der Bauern in den Massenmedien wenig Beachtung fänden, aber auch permanente Angriffe auf die Landwirtschaft - durch Schlagwörter wie "Gammelfleisch" oder "Massentierhaltung" befeuert - lädierten das Ansehen der gesamten Agrarbranche in der Bevölkerung.
Hinzu komme, so die Teilnehmer der Tagung, dass Fernsehsendungen wie "Bauer sucht Frau" den Zuschauern vermittelten, Landwirte seien eher vertrottelt und vor allem auf Frauensuche. Außerdem bedienten neue "Land-Zeitschriften" in Zeiten einer immer komplexer werdenden Lebensrealität und der Aufweichung tradierter Sozialgefüge die Sehnsucht vieler Menschen nach einer heilen Welt.
Die Junglandwirte waren sich einig, dass dies insgesamt ein unbefriedigendes Bild sei, das dringend der Verbesserung bedürfe. Die Realität des hochmodernen Wirtschaftszweiges Landwirtschaft werde fast völlig ausgeblendet und höchstens in verzerrten, effekthascherischen Bildern und Darstellungen thematisiert. Die Frage, wie dieses Problem gelöst werden könne, treibe die gesamte Agrarbranche um. (AgE)