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Landkirchentag diskutierte über Zukunft der Familienbetriebe

Um die Zukunftsfähigkeit landwirtschaftlicher Familienbetriebe ging es bei einer Podiumsdiskussion von EDL (Evangelischer Dienst auf dem Lande) und KLB (Katholische Landvolkbewegung Deutschland) auf der Grünen Woche. Pater Dr.

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Um die Zukunftsfähigkeit landwirtschaftlicher Familienbetriebe ging es bei einer Podiumsdiskussion von EDL (Evangelischer Dienst auf dem Lande) und KLB (Katholische Landvolkbewegung Deutschland) auf der Grünen Woche.


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Pater Dr. Hans Langendörfer, Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz,wies auf die Schwierigkeit der armen Bevölkerung in Entwicklungsländern hin, die ohne Rechtsanspruch und Titel auf Grund und Boden an den Rand gedrängt werden, wenn große Firmen Wälder roden oder Land in Anspruch nehmen. Es sei gerade in Entwicklungsländern wichtig, dass Menschen wieder Mut und Möglichkeiten haben, selbst aktiv zu werden und damit für sich  selbst sorgen können.


Es sei empörend, dass wir in Europa mit Lebensmittelverschwendung kämpfen, während andere unter Hunger leiden. Fragen der Ernährung, des Lebensstils und des Umgangs mit der Schöpfung müssten weiter verfolgt werden.


Kirche müsse unterstützend mithelfen die Vielfalt und Attraktivität von ländlichen Räumen zu erhalten und zu vergrößern. Damit stärke sie Bleibeperspektiven und damit auch den familiären Zusammenhalt.

 

Präses i.R. Nikolaus Schneider, EKD,verwies auf die Stärken der ländlichen Räume. Menschen dort nähmen Verantwortung für das Wohlergehen von Familie und Nachbarschaftin hohem Maße wahr. Für ein besseres Zusammenleben sei wichtig, dass der andere mit Respekt und als Geschöpf Gottes geachtet werde. Wenn dem anderen zugestanden wird, dass er das Recht auf Leben und Lebensgestaltung habe, könne gemeinsam auf Umwelt, Tiere, Böden geachtet werden. Bauernfamilien denken in Generationen, halten zusammen. Das ist eine Basis, die für die Gesellschaft als Ganzes tauge.


Kirche müsse darauf achten, dass sie ein offenes Ohr für die Sorgen der Menschen habe, müsse die Traditionspflege unterstützen und den Menschen Antwort auf Sinnfragen geben. Eine wichtige Aufgabe auf dem Land sei dafür zu sorgen, dass die Kirche im Dorf bleibe!



Gregor Gysi, MdB,mit landwirtschaftlicher Ausbildung als Melker in einer großen LPG, verteidigte sowohl die bessere Produktivität von größeren Flächen in der Landwirtschaft als auch Vorteile der Aufgabenteilung und Arbeitsbedingungen. Sehr kleine Betriebe seien oft am Rande der Selbstausbeutung und seien z.B. bei Krankheit schnell in der Krise. Eine Mischung von Betriebsgrößen wäre erstrebenswert. „Wir können uns nur kleine landwirtschaftliche Flächen nicht leisten“. Er plädiere für das genossenschaftliche Modell, nicht für Großgrundbesitzer mit Angestellten.


Es sei an der Zeit, dass Bauern klarstellen, dass wir ohne sie nicht leben können. In Deutschland würde die Diskussion inzwischen sehr ideologisch geführt, aber auch große Betriebe seien notwendig. Allerdings sei er gegen Eingriffe in die Natur, wie z.B. bei Gentechnik. Dies hätten wir in der Vergangenheit oft teuer bezahlt, obwohl Experten die Ungefährlichkeit oder Vorzüge erklärt hätten.


Abschließend bestätigte Gysi den Kirchen eine wichtige gesellschaftliche Funktion. Seelsorge und Antworten auf Fragen zum Sinn des Lebens seien ungeheuer wichtig für die Menschen.

 

Gerd Sonnleitner, UN-Sonderbotschafter für landwirtschaftliche Familienbetriebe,stellte heraus, dass Familienbetriebe nicht eine ‚aussterbende Art‘ seien, sondern im Gegenteil einen wahren Schatz für die Ernährungssicherung der Menschen weltweit darstellen.


Krieg und Korruption verschlechtern die Lage der Bauern weltweit extrem. Die ‚gute Regierungsführung‘ sei unabdingbar, damit Bauern ihrer Arbeit nachgehen könnten.  Gerd Sonnleitner sagte, dass die Aufgabe von Betrieben als Folge des Strukturwandels ‚dazugehöre‘. Dafür müssten aber Arbeitsplätze in der vor- und nachgelagerten Industrie geschaffen werden. Das Wachsen der Betriebe und das Wachsen der Wirtschaft seien notwendig für eine gute wirtschaftliche Entwicklung der ländlichen Räume. Vermehrt werde die Wertschätzung der Leistung der Landwirtschaft an Zahlen wie die Größe des Betriebs oder Zahl der Tiere festgemacht. Das führe im Augenblick in Deutschland zu einer Diffamierung der Landwirtschaft und der Landwirte.

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