Das Landvolk Niedersachsen will die geforderte Transparenz beim Aufkommen wirtschaftseigener Dünger und deren Verwertung unterstützen. „Wir Landwirte melden den zuständigen Behörden bereits jetzt alle relevanten Daten, deren Aufgabe ist es nun, daraus mit Zustimmung der Landwirte die richtigen Schlüsse zu ziehen“, sagt Landvolkpräsident Werner Hilse.
Nach Einschätzung des Bauernpräsidenten lässt sich die notwendige Transparenz zur Bewertung des landesweiten Nährstoffmanagements aus schon vorliegenden Meldungen der Landwirte ableiten. Dazu zählt er die Agraranträge, die nach Veterinärrecht gemeldeten Viehbestandszahlen sowie die im vergangenen Jahr erstmals erhobenen Angaben im Rahmen der Meldepflichtenverordnung für Wirtschaftsdünger. Die Landwirte müssten wegen des Datenschutzes ihr Einverständnis erklären, um einen Abgleich der verschiedenen Datenquellen zu ermöglichen.
Der Verband hat Landwirtschaftsminister Christian Meyer seine Vorschläge vorgetragen und eine positive Rückmeldung erhalten. Unter Regie des Ministeriums soll nun eine Arbeitsgruppe weitere Details für die Umsetzung rasch abklären.
Zu dem nutzbaren Zahlenmaterial gehört zunächst der GAP-Antrag. In ihm legt der Landwirt gegenüber den Bewilligungsbehörden seine Betriebsdaten offen, sie enthalten unter anderem Angaben zu Flächen und deren Bewirtschaftung. Seine Tierbestände hat zudem jeder Nutztierhalter nach der Vieh-Verkehrsverordnung des Bundes vor Aufnahme der Tierhaltung an das Veterinäramt zu melden. Jede Veränderung der im Jahresdurchschnitt gehaltenen Zahl der Tiere muss er danach ebenso melden wie die Nutzungsart und den Standort der Ställe.
Und schließlich hat sich Niedersachsen im vergangenen Jahr erstmals per Meldepflicht einen Überblick über den Verbleib der wirtschaftseigenen Dünger verschafft, sofern sie nicht auf eigenen Flächen verwertet werden können. Dieser Aufforderung sind die Landwirte nachgekommen. Die Daten würden belegen, dass regional vorhandenen Nährstoffüberschüssen aus Tierhaltung und Biogasanlagen landesweit ein Bedarf im Ackerbau gegenübersteht, heißt es.
Nach Einschätzung des Verbandes wird bereits in erheblichem Umfang Wirtschaftsdünger aus den Veredlungsregionen in Ackergebiete vermittelt und ersetzt dort teuren Mineraldünger. „Die letzten noch verbliebenen Unsicherheiten über die Einhaltung der gesetzlichen Verpflichtungen lassen sich mit den vorhandenen Daten klären“, sagt Landvolkpräsident Hilse.