In demokratischen Ländern verteilen Rechtsregierungen mehr Einkommen zugunsten der heimischen Landwirtschaft als Linksregierungen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Dr. Jeroen Klomp von der Universität Wageningen und Prof. Jakobde Haan von der Universität Groningen durchgeführt haben.
Die Forscher stellten außerdem fest, dass die staatliche Unterstützung für den Agrarsektor insbesondere vor Wahlen zunehme: Während in „normalen“ Jahren durchschnittlich 31 % der landwirtschaftlichen Einkommen aus staatlichen Quellen stammten, sei dieser Anteil in Wahljahren auf 38 % gestiegen. Der Grund: Die Regierungen wollten die Landwirte nicht enttäuschen, denn diese wählten überwiegend liberal-konservative Parteien.
Außerdem sei die Bevölkerung in Entwicklungsländern an niedrigen Lebensmittelpreisen interessiert; dieses Ziel wollten Rechtsregierungen eher mittels Subventionen für die Landwirtschaft erreichen als Linksregierungen.
Die Wissenschaftler untersuchten insgesamt 70 Länder im Zeitraum 1975 bis 2009. Die Stützungsintensität der Agrarbeihilfen sei im Ländervergleich teilweise sehr unterschiedlich. Beispielsweise machten die Subventionen in Japan, der Schweiz und Norwegen mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen Einkommen aus. Dagegen würden die Beihilfen in Argentinien und Sri Lanka durch staatliche Abgaben übertroffen, so dass die dortigen Regierungen den Landwirten unter dem Strich Einkommen entzögen. (AgE)