EU-Agrarkommissar Phil Hogan hat die europäischen Landwirtschaftsminister dazu aufgerufen, einen Dialog mit den Bauern zu führen, um Anregungen für Möglichkeiten zum Bürokratieabbau zu erhalten. Allerdings soll es dabei vorrangig um Änderungen gehen, die ohne eine weitere Reform umgesetzt werden können.
„Landwirte brauchen Planungssicherheit“, erklärte Hogan gegenüber dem Agrarrat. Er bekräftigte, am Bürokratieabbau als klare Priorität seines ersten Amtsjahres festzuhalten. Man habe bereits eine umfassende Untersuchung der gesamten EU-Agrarpolitik gestartet, um herauszufinden, welche Felder und Elemente vereinfacht werden könnten und was besser den Mitgliedstaaten überlassen bleibe.
Praktisch alle Minister begrüßten die Initiative des Kommissars und sicherten Unterstützung zu. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hob unter anderem die Notwendigkeit eines verstärkten Austauschs bester Praktiken zwischen den Mitgliedstaaten hervor. Bei der Vereinfachung müsse es - aufbauend auf einer sauberen Rechtsgrundlage - darum gehen, die vorhandenen Regelungen so praktikabel und handhabbar wie möglich zu machen.
Gemeinsam mit anderen pochte der Minister darauf, die Vereinfachung des Greenings in den Mittelpunkt zu rücken. Er verwies dazu auf ein Schreiben mit konkreten Vorschlägen, das der Kommission übermittelt wurde. Schmidt betonte ferner, den Verwaltungsaufwand beim „aktiven Betriebsinhaber“ genau im Blick zu behalten. Deutschland habe zwar Lösungen gefunden, die den Verwaltungsaufwand vertretbar erscheinen ließen. Aber erst die Praxis werde zeigen, ob Aufwand und Nutzen in einem vertretbaren Verhältnis stünden. Erste Ergebnisse erwartet der Minister ab Mitte nächsten Jahres.