Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

News

Landwirtschaftliche Flächen weiterhin knapp und teuer

Die Nachfrage nach Agrar- und Forstflächen durch Landwirte und Kapitalanleger ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen und dürfte auch in 2014 hoch bleiben. Diese Einschätzung hat der Abteilungsdirektor der Berenberg Bank, Sandy Hotowetz, letzte Woche auf der Wintertagung der DLG in München vertreten.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Nachfrage nach Agrar- und Forstflächen durch Landwirte und Kapitalanleger ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen und dürfte auch in 2014 hoch bleiben. Diese Einschätzung hat der Abteilungsdirektor der Berenberg Bank, Sandy Hotowetz, letzte Woche auf der Wintertagung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) in München vertreten.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Laut Hotowetz ist zu bedenken, dass sich in Ostdeutschland auf der Angebotsseite die zu veräußernde Fläche des größten Marktteilnehmers, der Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft (BVVG), verringere. Zudem seien aufgrund der vielerorts stark gestiegenen Preise immer seltener Flächen verfügbar, die nachhaltige Pachtrenditen von 2 % und mehr ermöglichten. Deshalb könne der Erwerb von kompletten Agrarbetrieben ein deutlich besseres Chancen-Risikoverhältnis bieten als der Landkauf.


Eigentum konzentriert sich


Dr. Ekkehard Wallbaum vom Landwirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt bestätigte, dass Kaufpreissteigerungen bei landwirtschaftlichen Grundstücken längst nicht mehr wegdiskutiert werden könnten. Auffällig sei der deutliche Kaufpreisanstieg nach der Finanzkrise ab 2007/08.


Eine Ursache der gegenwärtig steigenden Preise liegt nach Ansicht von Wallbaum in der Suche nach sicheren Anlagemöglichkeiten für Kapital. Preistreibend wirke in den fünf neuen Ländern zudem regional der Mangel an wirtschaftlichen Perspektiven zur Landwirtschaft.


Wallbaum wies darauf hin, dass die Verkaufsstrategie, größere zusammenhängende Partien anzubieten, tendenziell preiserhöhend wirke. Außerdem sei zu vermuten, dass die Ausschreibung großer Lose auch Nicht-Landwirte zu einem Engagement veranlasse.


Laut Darstellung des Ministerialbeamten steigen in den neuen Ländern die Bodenpreise schneller; zudem spielten nichtlandwirtschaftliche Investoren in Ostdeutschland eine nicht unerhebliche Rolle am Bodenmarkt. Das Eigentum an Grund und Boden konzentriere sich und das Eigentum juristischer Personen nehme zu. Außerdem seien die Eigentümer der Flächen zunehmend nicht ortsansässig. Die Ursache dafür sieht Wallbaum unter anderem in der durch die Rechtsprechung gedeckten Praxis des Grundstücksverkehrsrechts, das auch bei großen Betrieben bei einem Eigentumsanteil unter 50 % eine Aufstockungsbedürftigkeit anerkenne und zugunsten des jeweiligen Betriebes eingesetzt werde. Auch die Privatisierung großer Eigentumsblöcke und die dabei angewandten Grenzen bei der Arbeit der BVVG trügen zur Konzentration des Eigentums bei.


Preise werden weiter steigen


Die Einschätzung, dass der land- und forstwirtschaftlicher Grund- und Bodenmarkt seit Jahren ein vermehrtes Interesse erfährt, konnte auch Jakob von Richthofen, Immobilienmakler und Geschäftsführender Gesellschafter der „Flohr & von Richthofen -  Land- und Forstimmobilien“, bestätigen. Die Sicherung der betriebsnotwendigen Fläche werde daher für die aktiven Betriebe von immer größerer Bedeutung.


Richthofen geht davon aus, dass die Pachten aufgrund der verbesserten Einkommenslage „durch die Decke schießen“ werden. Die Bodenpreise seien in den vergangenen Jahren vor allem in den neuen Bundesländern stark gestiegen; zum Teil habe es eine Verdopplung gegeben, nicht zuletzt aufgrund eines kleineren Angebots.


Insgesamt sei zu erwarten, dass das Interesse am Bodenmarkt auch in Zukunft groß bleiben werde, so der Makler. Fraglich sei allerdings die Preisentwicklung. Außerdem könnte sich das Interesse an einem Investment am Grundstücksmarkt ändern, wenn der Zinsmarkt wieder anziehe und alternative Anlagemöglichkeiten interessant würden.


„Derzeit befinden wir uns in einem historischen Zinstief, das darf man nicht vergessen“, so von Richthofen. Unabhängig von der Zinspolitik gehe auch der Flächenverzehr für Siedlungs- und Infrastrukturmaßnahmen weiter. Dadurch werde der Bedarf an Kompensations- sowie Umwelt- und Naturschutzflächen steigen. Daher werde Land auch in Zukunft knapp bleiben.


Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.