Einen kompletten Neustart in der Landwirtschaftspolitik in Niedersachsen hat der künftige Agrarminister Gert Lindemann angekündigt. Wie er der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung sagte, will er mehr Tierschutz, mehr Transparenz für die Verbraucher und schärfere Kontrollen. Und auch im eigenen Haus soll ein anderer Ton herrschen: Wenn ein Mitarbeiter seine Pflicht nicht erfüllt oder Informationen nicht weitergibt, sei er bereit, Konsequenzen zu ziehen, drohte er in Anspielung auf die Informationspanne vom Wochenende. Am Mittwoch soll Lindemann in Hannover vereidigt werden und damit die Nachfolge der zurückgetretenen Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen annehmen. Anschließend will Lindemann eine Regierungserklärung vortragen, in der die neue Agrarpolitik des Landes skizziert ist. Besorgt sei man vor allem darüber, dass Niedersachsen derzeit verstärkt als Zentrum einer fragwürdigen Massentierhaltung dargestellt werde. Lindemann rief zu einer differenzierten Betrachtungsweise auf und betonte, die allergrößten Mastbetriebe seien von der Dioxin-Affäre nicht betroffen, weil sie ihr Futter selbst herstellten und dessen Qualität auf professionelle Weise überwachten. Bezüglich des Tierschutzes kündigte der CDU-Politiker an, bei der Putenzucht keine Rahmenbedingungen gelten zu lassen, die zu Skelettdeformationen und damit automatisch zur Tierquälerei führen.