Greenpeace hat Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister vergangene Woche auf einer Pressekonferenz vorgeworfen, sich zu weigern, die von der Bundesregierung beschlossenen Ziele der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt umzusetzen. Darüber hinaus kritisierte die Organisation, dass Daten zu den öffentlichen Wäldern Niedersachsens unter Verschluss gehalten würden. Daher habe man im Juli 2012 Klage gegen die Landesforsten beim Verwaltungsgericht Braunschweig eingereicht.
„Da McAllister Informationen über unsere Bürgerwälder zur Geheimsache macht, erheben wir jetzt selbst Daten“, erklärte Greenpeace-Waldexpertin Gesche Jürgens.
Lindemann wehrt sich
Nach den Worten von Landwirtschaftsminister Gert Lindemann zeigen die Vorwürfe, „wie wenig sich Greenpeace mit den Realitäten im niedersächsischen Wald tatsächlich beschäftigt hat“. Letztlich unterstreiche die Umweltorganisation mit dem Start des Waldcamps im Solling die Unglaubwürdigkeit ihrer eigenen nationalen Waldkampagne. Leider habe Greenpeace aus dem „Scheitern ihrer Kampagne in Bayern nichts gelernt“, betonte der Minister mit Blick auf die Aktion der Umweltschützer im Freistaat.
Parallel dazu stellte das niedersächsische Agrarministerium klar, dass Waldnaturschutz, Erhalt und Mehrung der biologischen Vielfalt zum Selbstverständnis der Waldbesitzer des Landes gehörten und im Rahmen einer multifunktionalen Forstwirtschaft auf ökologischer Grundlage seit langem umgesetzt würden. Der Landeswald habe dabei eine gesetzlich verankerte Vorbildfunktion. Auch die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) widersprachen dem Greenpeace-Vorwurf, geforderte Informationen zur Buchenwaldbewirtschaftung geheimzuhalten. (AgE)