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"Wir haben es satt" will andere Landwirtschaft

Nach Angaben der Veranstalter haben sich in diesem Jahr rund 23 000 Menschen an der Demonstration „Wir haben es satt“ beteiligt und gegen die aus ihrer Sicht industrielle Lebensmittelproduktion, Massentierhaltung und Agrarindustrie protestiert. Die Polizei zählte allerdings deutlich weniger Teilnehmer.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach Angaben der Veranstalter haben sich in diesem Jahr rund 23 000 Menschen an der Demonstration „Wir haben es satt“ beteiligt und gegen die aus ihrer Sicht industrielle Lebensmittelproduktion, Massentierhaltung und Agrarindustrie protestiert.


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Die Polizei zählte allerdings deutlich weniger Teilnehmer. Zu Beginn der Demonstration am Potsdamer Platz sollen es nach Angaben der Ordnungshüter 5.000 Teilnehmer gewesen sein und bei der Abschlusskundgebung vor dem Bundeskanzleramt bis zu 13.500 – weniger als erwartet und weniger als im vergangenen Jahr.  

Die Kritiker der gegenwärtigen Landwirtschaft forderten vor allem mehr Umwelt- und Tierschutz, für eine gentechnikfreie Landwirtschaft und für einen fairen Handel.


„Die Agrarpolitik in Berlin und Brüssel ist verantwortlich für die Rahmenbedingungen, die zu Überproduktion und Erzeugerpreisen deutlich unter den Produktionskosten führen. Dabei zerstören Agrarexporte zu Dumpingpreisen für den Weltmarkt bäuerliche Strukturen und regionale Märkte für Bauern hier und in der ganzen Welt“, kritisierte Ottmar Ilchmann, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft in Niedersachsen die Exportstrategie der EU-Landwirtschaft.


Die Bauern stünden in der Mitte der Gesellschaft“, kommentierte Jochen Fritz, Landwirt und Sprecher der Demonstrations-Bündnisses „Wir haben es satt!“ den gemeinsamen Protest der über 100 Organisationen aus Landwirtschaft, Imkerei, Natur-, Tier- und Verbraucherschutz, Entwicklungsorganisationen und dem Lebensmittelhandwerk. 


Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt entgegnete den Demonstranten bei einem Zwischenstopp vom seinem Ministerium: „Die intensive Landwirtschaft bleibt unverzichtbar. Die Weltbevölkerung wächst. Wer diesen Punkt ausblendet, betreibt Realitätsverweigerung“, sagte Schmidt. Dies heiße ja nicht, dass ökologische Aspekte missachtet werden müssten.


Im Mittelpunkt der Kritik der Demonstranten stand vor allem der Widerstand gegen die Freihandelsabkommen TTIP und CETA sowie die Forderung, mehr für den Tierschutz und die Förderung des ökologischen Landbaus zu tun.


„Bäuerliche Betriebe und die Verbraucher sind die Verlierer der Freihandelsabkommen TTIP und CETA. Die Agrarindustrie will über TTIP und CETA Verbraucherschutzstandards senken. Hormonfleisch und Gen-Food ohne Kennzeichnung könnten dann auch in unseren Supermarktregalen landen", befürchtet Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zu den geplanten Freihandelsabkommen TTIP und CETA


Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, fordert schnellere Fortschritte auf dem Weg zu einer artgerechteren Nutztierhaltung: „ Es gibt eine eklatante Lücke zwischen dem vollzogenen Wertewandel in der Mitte der Gesellschaft und dem Vollzug des Tierschutzgesetzes. Dafür sind der Bundesminister und die Bundesregierung verantwortlich. Wir dürfen nicht mehr zulassen, dass diese Bundesregierung im Tierschutz immer rückwärts denkt und damit glaubt, vorwärts zu kommen. Jeder Schritt von Bundesagrarminister Schmidt, gerade der freiwillige, ist anzuerkennen und zu loben, wenn damit ein Mehrwert für Tier und Umwelt verbunden ist. Aber das darf einen Gesetzgeber nicht dazu verlocken, seine Pflichten nicht wahrzunehmen.“


Christina Henatsch, Demeter-Bäuerin auf Gut Wulfsdorf (Ahrensburg, Schleswig-Holstein),  sieht im Öko-Landbau die tragfähige Basis für die Zukunft der Landwirtschaft: „ Wir müssen umsteuern und unsere Landwirtschaft fit für die Zukunft machen. Millionen Bio-Bauern überall auf der Welt zeigen heute schon wie man gesunde Lebensmittel herstellt und dabei Klima und Trinkwasser schützt, den Boden fruchtbar hält, Tiere wesensgemäß behandelt und Hunger auf dem Land bekämpft.“


Mehr in unserer Meldung vom Samstag samt Fotogalerie:

Agrarkritiker trafen sich am Potsdamer Platz (16.1.2016)

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