Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer kritisiert die vom Discounter Aldi und anderen Einzelhandelskonzernen finanzierte Initiative für mehr Tierwohl. „Die private Tierwohlinitiative ist nur ein kleiner Schritt“, sagte der Grünenpolitiker der taz.am wochenende.
Die Supermärkte wollen dem Käufer auf der Verpackung nicht verraten, welche Kriterien der Stall erfüllt, aus dem genau sein Schnitzel kommt. „So ist keine Wahlfreiheit und keine Honorierung von mehr Tierschutz durch den Verbraucher möglich“, kritisiert Meyer. Die Initiative dürfe auch nicht davon ablenken, dass neue Gesetze nötig seien: Die Art der Haltung müsse auf der Packung gekennzeichnet, das Kupieren von Schwänzen oder Schnäbeln verboten werden.
Aldi, Edeka/Netto, Lidl/Kaufland, Rewe/Penny und Kaiser's Tengelmann zahlen seit Anfang Januar 4 Cent für jedes verkaufte Kilogramm Schweine- und Geflügelfleisch in den Fonds der Initiative, die maßgeblich vom Bauernverband organisiert wurde. Die Konzerne machen rund 80 % des Umsatzes im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Jedes Jahr sollen nach Angaben der Initiative so ungefähr bis zu 85 Millionen Euro zusammenkommen. Sie will sich am Dienstag im Vorfeld der Grünen Woche offiziell der Öffentlichkeit präsentieren.
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