Die Landesvereinigung der niedersächsischen Milchwirtschaft hat am Freitag den 15. Milchlandpreis in Form der goldenen, silbernen und bronzenen „Olga“ und vierstelliger Geldpreise verliehen.
Familie Schulte aus Rhauderfehn aus Leer hat es geschafft darf sich nun „Bester Milcherzeuger Niedersachsens 2015“ nennen. Die „Silberne Olga 2015“ ging an die Wilde GbR aus Emlichheim in der Grafschaft Bentheim. Die „Bronzene Olga 2015“ erhielten Jessica und Hartmut Börger aus Wietmarschen.
Der Agrar-Sprecher der oppositionellen CDU-Landtagsfraktion, Helmut Dammann-Tamke, zeigte sich allerdings verwundert, dass Landwirtschaftsminister Christian Meyer nicht an der Verleihung teilgenommen hat. An seiner Stelle besuchte Ministerpräsident Weil die Veranstaltung in Bad Zwischenahn.
„Offensichtlich fällt es dem Minister schwer, sich öffentlich zu Niedersachsens leistungsfähiger Milchwirtschaft zu bekennen", so Dammann-Tamke, der Meyer regelmäßig im Landtag angeht. Mit der „Goldenen Olga" würden jedes Jahr die erfolgreichsten Milchviehbetriebe Niedersachsens ausgezeichnet - die Kriterien Nachhaltigkeit und Tierschutz spielten bei der Bewertung eine herausragende Rolle. Bereits im vergangenen Jahr habe Wirtschaftsminister Lies bei der Preisverleihung für Meyer einspringen müssen, so der CDU-Politiker.
„Dabei wären die Betriebe angesichts des weiterhin stark schwankenden Milchpreises gerade jetzt auf die Unterstützung des Landwirtschaftsministers angewiesen", sagte Dammann-Tamke. „Stattdessen sorgt der Minister für zusätzliche Belastungen, indem er Begriffe wie ‚Turbokühe' im Zusammenhang mit unserer Milchviehhaltung für angemessen befindet."
Umso erschreckender sei es, dass Meyer in seiner fragwürdigen Haltung gegenüber der niedersächsischen Landwirtschaft offenbar auch noch die Unterstützung des rot-grünen Kabinetts genieße. Auf die mündliche Anfrage der CDU-Fraktion, ob das Kabinett Meyers Wortwahl im Zusammenhang mit der niedersächsischen Landwirtschaft für angebracht halte, lautet die Antwort der Landesregierung schlicht: „Ja".