Die Landesregierung von Niedersachsen hat den Import von Gülle aus den Niederlanden erschwert. Ein Erlass des Ministeriums deklariert Gülle und Hühnertrockenkot nun als "Abfallprodukte". Transporteure müssen bei einem Import an der Grenze Zertifikate vorweisen, sonst riskieren sie Strafen. Bauern aus Niedersachsen dürfen die niederländische Importgülle darüber hinaus nicht mehr ausbringen; auch der Einsatz in Biogasanlagen ist nicht erlaubt.
Nach Informationen der Neuen Osnabrücker Zeitung berichte der niederländische Branchenverband "Cumela" bereits von zwei Transporten, die von den deutschen Behörden abgewiesen wurden. Damit macht Landwirtschaftsminister Christian Meyer ernst. Er findet, die Weser-Ems-Region habe einen Gülle- und Nährstoffüberschuss.
Meyer riskiert nun allerdings einen Streit mit dem Nachbarland, denn nach niederländischem Recht gilt verarbeitete Gülle, also Mist, der zum Zwecke der Keimabtötung erhitzt worden ist, nicht als Abfall. Die EU-Kommission in Brüssel muss sich mit dem Thema befassen. Minister Meyer ist aber guter Dinge, was seinen Vorstoß angeht. "Abfall ist Abfall", so Meyer gegenüber der "NOZ", "es bedarf nicht niederländischer Gülletransporte, um den Düngebedarf hierzulande zu decken."
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