Über den richtigen Weg zum besseren Milchpreis diskutierten Vertreter der Bayern-MEG und des "Milch-Board" vor rund 750 Bauern in Waging (Bayern). Am Podium gegenüber standen sich Bayern-MEG Geschäftsführer Markus Seemüller und "Milch Board"-Referent Daniel Kleßecker. Wie das Portal Chiemgau.online berichtet, habe Bayern-MEG Geschäftsführer Seemüller die Bedeutung seiner Organisation trotz der rückläufigen Preise betont. Ihre Ziele seien einheitliche Milchkauf-Verträge und Preisgespräche, eine aktive Preispolitik und intensive gegenseitige Abstimmung der einzelnen Milcherzeugergemeinschaften. Die MEG bemühe sich auch um den Aufbau von Alternativen für Milchvermarktung, so Seemüller mit Blick auf die "Bauernmilch". Kritik aus der Versammlung, dass der höhere Preis beim Bauern nicht ankomme, wies Seemüller zurück: Die Entwicklung einer neuen Schiene sei teuer. Seemüllers abschließend: "Die MEG ist nicht in der Lage, den Markt auszuhebeln. Aber wir wollen ihn möglichst optimal zum Wohl der Bauern nutzen."
Ganz anders sei laut Chiemgau.online der Ansatz des Milch Board: Daniel Kleßecker, Delegierter aus Schwäbisch-Hall, forderte: "Die Milcherzeuger müssen sich jetzt aufstellen, um den Herausforderungen gewachsen zu sein." Dafür sei das Milch Board die geeignete Einrichtung. Im Gegensatz zur MEG operiere es deutschlandweit und lege einen Basispreis fest. Milch dürfe dann nicht mehr unter dem Basispreis verkauft werden. Kleßecker nahm auch Stellung zu Kritikpunkten, die das Milch Board nach Angaben von Chiemgau.online immer wieder zu hören bekomme. Zum einen, sei es keine Einrichtung des BDM. Zum zweiten gebe es kein Problem mit dem Kartellrecht. Die MEG könnten bestehen bleiben und ihre Preisverhandlungen führen, da das Milch Board keine eigene Vermarktungstätigkeit betreibe. Eine Doppelmitgliedschaft in MEG und Milch Board sei möglich.