Säbelrasseln beim Bund Deutscher Milchviehhalter: Sollten die Milchpreise weiter zurückgehen, werden die Mitglieder der Verbandes wie zuletzt 2008 Milch mit dem Güllefass auf die Felder schütten. "Die Auszahlungspreise für Milch haben sich in den letzten Monaten dramatisch verschlechtert", begründete BDM-Chef Romuald Schaber in der Passauer Neuen Presse seine Drohung. Mit solch ungewöhnlichen Maßnahmen wolle man die Bürger darauf aufmerksam machen. "Am meisten erreichen wir durch Milchsprühaktionen. Die Menschen werden nachdenklich, wenn sie sehen, dass die Bauern ihre Milch auf die Felder sprühen", so Schaber.
Es gebe zu viel Milch auf dem Markt, sagte der Vorsitzende weiter. Für den Liter Milch erhielten die Bauern aktuell nur noch zwischen 26 und maximal 32 Cent. Das sei zwar etwas mehr als zu Zeiten der großen Milchkrise 2008/2009. Unter dem Strich stünden die Milchbauern aber schlechter da als damals. So seien die Produktionskosten pro Liter seitdem um fünf bis sechs Cent gestiegen. Außerdem hätten die meisten Betriebe heute weniger Geld auf der hohen Kante und damit keine Sicherheiten mehr. "Viele sind in ihrer Existenz bedroht", sagte Schaber. 2008 und 2009 hatten Landwirte im Kampf gegen den Preisverfall Milch weggeschüttet. (ad)
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