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Milchbauern protestieren vor DMK-Molkerei in Waren

In Mecklenburg-Vorpommern erhalten die Milchbauern derzeit 25 bis 28 Cent je Liter, im Bundesdurchschnitt sind es 29 Cent. Laut BDM reicht das nicht, um die steigenden Kosten für Energie, Futter und Düngemittel sowie Pachten zu decken. Einige Milchbauern haben daher am Abend vor der Molkerei Müritz Milch in Waren mit ihren Schleppern demonstriert.

Lesezeit: 3 Minuten

In Mecklenburg-Vorpommern erhalten die Milchbauern derzeit 25 bis 28 Cent je Liter, im Bundesdurchschnitt sind es 29 Cent. Laut Friedrich Rüße vom Landesvorstand des Bundes Deutscher Milchviehhalter (BDM) reicht das nicht, um die steigenden Kosten für Energie, Futter und Düngemittel sowie Pachten zu decken. Bei jedem Liter Milch zahlen die Bauern derzeit zehn Cent zu.



Einige Milchbauern haben daher am Donnerstagabend vor der Molkerei Müritz Milch in Waren mit ihren Schleppern demonstriert. Die Warener Molkerei gehört zum Deutschen Milchkontor, dem nach eigenen Angaben größten deutschen Molkereiunternehmen. Das Unternehmen verarbeitet jährlich fast 7 Mrd. kg Milch von 11 000 Erzeugern.



Der BDM fordert, dass die Molkereien den Milchbauern unverzüglich mehr zahlen. Durch das Zusammentreffen von sinkenden Milchpreisen und gestiegenen Kosten sei den Milchviehhaltern in Deutschland bereits ein Schaden von mindestens 4 Mrd. Euro entstanden, zitiert der Nordkurier den Milchbauernverband. Höhere Preise müssten daher die Grundlage der Verhandlungen der Molkereien mit dem Handel sein.


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Tietböhl: Demos lösen Probleme nicht


Landesbauernpräsident Rainer Tietböhl schätzt die Lage der Bauern ebenfalls kritisch ein, ist allerdings mit dem Vorgehen der BDM-Mitglieder nicht einverstanden. Demonstrationen lösen seiner Meinung nach die Probleme nicht. Der Protest dürfe sich weniger gegen die Molkerei richten als vielmehr gegen den Einzelhandel. Dort müsse die Milchwirtschaft höhere Preise durchsetzen, forderte er laut der Schweriner Volkszeitung.



 

Dennoch ist auch Tietböhl davon überzeugt, das die Bauern für eine gewinnbringende Milchwirtschaft etwa 36 Cent benötigten. "Die Lage ist schwierig." Die Futterpreise hätten sich verdoppelt, die Energiekosten seien um ein Drittel gestiegen. Um überleben zu können, hätten die Betriebe inzwischen alle Neuinvestitionen gestoppt.

 

Die Milchwirtschaft wies die Kritik laut der Zeitung dagegen zurück: Ein Überangebot an Milch in Australien und Neuseeland habe die Weltmarktpreise und damit den Markt in Deutschland unter Druck gesetzt, sagte Roland Frölich, Geschäftsführer der Hansano-Molkerei Upahl, die den Bauern nach eigenen Angaben derzeit 30 Cent je Lieter zahlt. Allerdings erhole sich der Markt langsam. Im vierten Quartal deuteten sich steigende Preise an.


BDM bekräftigt Forderungen an die Politik


Grund für den geringen Preis, den die Erzeuger erhalten, ist das weltweite Überangebot an Milch. Hier soll, so der BDM, auch die Politik eingreifen. So sollte auf die Erhöhung der Milchquote, die die Liefermenge begrenzt, verzichtet werden. Geplant ist, sie zum April 2013 um 1 % anzuheben. Damit würde das Überangebot an Milch weiter wachsen.



Nach Ansicht des BDM fehlt zudem eine Regelung für den Wegfall der Milchquote von 2015 an. Es sei zu befürchten, dass die Bauern versuchen, den niedrigen Milchpreis durch mehr Produktion auszugleichen, was den Preis weiter nach unten treiben würde.


Peter Guhl, Vorsitzender Milch Board, sprach von der schwachen Position der Milcherzeuger: „Wir Milchviehhalter sind keine Eigentümer der Molkerei, wir haben keine Marktmacht“. Eine Chance für die Milcherzeuger um mehr Marktmacht zu bekommen sieht Guhl in der Bündelung der Milch vor den Molkereien. Thomas Diener, Kreisvorsitzender Bauernverband Müritz e.V., unterstützt die Milchviehhalter. Er plädiert ebenfalls für eine Mengensteuerung und fordert die Milchviehhalter auf, sich zur Wehr zu setzen. (ad)


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