Die Länder-Agrarminister wollen sich in der Milchpreiskrise als aktive Krisenmanager beweisen, indem sie Milcherzeuger und Molkereien auffordern die Milchmengen freiwillig bis zum Sommer zu reduzieren. Andernfalls drohen sie mit EU-weiten Sanktionen, denn nur so lässt sich eine Mengenreduzierung verordnen.
Ein Kommentar von Birte Ostermann-Pals von der Fachzeitschrift Elite:
Die Länder-Agrarminister wollen sich in der Milchpreiskrise als aktive Krisenmanager beweisen, indem sie Milcherzeuger und Molkereien auffordern die Milchmengen freiwillig bis zum Sommer zu reduzieren. Andernfalls drohen sie mit EU-weiten Sanktionen, denn nur so lässt sich eine Mengenreduzierung verordnen.
Doch ob sich in der EU tatsächlich eine Allianz pro Mengensteuerung schmieden lässt, darf bezweifelt werden. Was schon im Großen nicht funktioniert, wie man z.B. an den OPEC-Staaten sehen kann, die sich trotz massiver Verluste auf eine Begrenzung der Ölfördermengen einigen können, wird sicherlich auch in Europa bei der Milch nicht funktionieren. Zu unterschiedlich sind die Interessenlagen der einzelnen EU-Staaten. Beispiel Irland: Hier wird gerade der Ausbau der Milchproduktion vom Staat mit Milliarden subventioniert!
Doch was wäre die Alternative zur staatlich verordneten Begrenzungskeule? Einen Ansatzpunkt könnte z.B. die Abschaffung der Andienungs- bzw. Abnahmepflicht der Genossenschaftsmolkereien bieten. Bisher war aus der Molkereibranche immer mal wieder zu hören, dass ja „die Mengen verarbeitet werden müssten, egal ob es der Markt hergibt oder nicht“. Ein Wegfall der Andienungs- aber eben auch der Abnahmepflicht könnte allen Molkereien die Möglichkeit einräumen, ihre Verarbeitungsmengen am Markt orientiert zu planen und nur so viel Milch aufzunehmen, wie sie auch ökonomisch sinnvoll verwerten können. Dadurch würde sich der Druck auf die Produktion von selbst einstellen.
Im Umkehrschluss könnte sich für die (Genossenschafts-)Milcherzeuger aber auch eine neue Tür öffnen. So bietet sich ihnen die Chance das wirtschaftliche Risiko zu streuen, indem sie an mehrere Marktpartner liefern.
Die aktuelle Krise zeigt, dass sich die Milchbranche wandeln wird und muss. Das erfordert aber von beiden Seiten, miteinander zu reden und strategisch die Zukunft zu planen. Jetzt ist die Zeit, um die Beziehungen zwischen Milcherzeugern und Molkereien neu zu überdenken!
Ein Kommentar von Birte Ostermann-Pals von der Fachzeitschrift Elite:
Die Länder-Agrarminister wollen sich in der Milchpreiskrise als aktive Krisenmanager beweisen, indem sie Milcherzeuger und Molkereien auffordern die Milchmengen freiwillig bis zum Sommer zu reduzieren. Andernfalls drohen sie mit EU-weiten Sanktionen, denn nur so lässt sich eine Mengenreduzierung verordnen.
Doch ob sich in der EU tatsächlich eine Allianz pro Mengensteuerung schmieden lässt, darf bezweifelt werden. Was schon im Großen nicht funktioniert, wie man z.B. an den OPEC-Staaten sehen kann, die sich trotz massiver Verluste auf eine Begrenzung der Ölfördermengen einigen können, wird sicherlich auch in Europa bei der Milch nicht funktionieren. Zu unterschiedlich sind die Interessenlagen der einzelnen EU-Staaten. Beispiel Irland: Hier wird gerade der Ausbau der Milchproduktion vom Staat mit Milliarden subventioniert!
Doch was wäre die Alternative zur staatlich verordneten Begrenzungskeule? Einen Ansatzpunkt könnte z.B. die Abschaffung der Andienungs- bzw. Abnahmepflicht der Genossenschaftsmolkereien bieten. Bisher war aus der Molkereibranche immer mal wieder zu hören, dass ja „die Mengen verarbeitet werden müssten, egal ob es der Markt hergibt oder nicht“. Ein Wegfall der Andienungs- aber eben auch der Abnahmepflicht könnte allen Molkereien die Möglichkeit einräumen, ihre Verarbeitungsmengen am Markt orientiert zu planen und nur so viel Milch aufzunehmen, wie sie auch ökonomisch sinnvoll verwerten können. Dadurch würde sich der Druck auf die Produktion von selbst einstellen.
Im Umkehrschluss könnte sich für die (Genossenschafts-)Milcherzeuger aber auch eine neue Tür öffnen. So bietet sich ihnen die Chance das wirtschaftliche Risiko zu streuen, indem sie an mehrere Marktpartner liefern.
Die aktuelle Krise zeigt, dass sich die Milchbranche wandeln wird und muss. Das erfordert aber von beiden Seiten, miteinander zu reden und strategisch die Zukunft zu planen. Jetzt ist die Zeit, um die Beziehungen zwischen Milcherzeugern und Molkereien neu zu überdenken!