Der BDM hat vor einem großen Höfesterben insbesondere in Nordrhein-Westfalen gewarnt. Neue Erhebungen der Landwirtschaftskammer zeigten, dass die Zahl der Milchbauern im bevölkerungsreichsten Bundesland weiter abnimmt. 426 Milchbauern hätten demnach 2011 die Produktion eingestellt, insgesamt hätten knapp 1000 Höfe die Rinderhaltung aufgegeben, zitiert der Verband.
„Die Zahlen belegen nicht nur eine Verkleinerung des Marktes um 5,1 %, die zeigen auch die Auswirkung der Konzentration am Milchmarkt“, kommentiert BDM-Chef Romuald Schaber die Zahlen. Die Bauern würden dazu gedrängt, entweder aufzugeben oder zu wachsen. Dies ist in seinen Augen eine fatale Entwicklung: „Die derzeitigen Marktbedingungen für Milcherzeuger werden über kurz oder lang zum Aussterben bäuerlicher Betriebe führen. Das schwächt zwangsläufig die Wirtschaftskraft in den ländlichen Räumen, kostet hunderte Arbeitsplätze im vor- und nachgelagerten Bereich und führt zum Verlust von Kulturlandschaften“, so Schaber.
Im Namen des BDM fordert er ein Umdenken in der Agrarpolitik, so dass auch bäuerliche Betriebe Überlebenschancen hätten. Er wiederholt in diesem Zusammenhang die Forderung nach einer flexiblen Mengenanpassung. „Ohne klare Regeln für den Milchmarkt wird sich die Situation immer weiter verschlechtern“, warnt der Vorsitzende. (ad)
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