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Milchpreise zwischen Hoffen und Bangen

Bei einem Milchpreis von nur noch 26 bis 32 Cent pro Liter wächst der Unmut bei den Milchbauern wieder merklich an. Mittlerweile ist das Thema auch in TV, Radio und Printmedien angekommen. "Die Talsohle ist noch nicht erreicht. In den nächsten Wochen könnte es bis auf 25 Cent pro Liter runtergehen", sagte etwa Michael Braun, Vize-Landesvorsitzender des BDM, gegenüber den Medien.

Lesezeit: 3 Minuten

Bei einem Milchpreis von nur noch 26 bis 32 Cent pro Liter wächst der Unmut bei den Milchbauern wieder merklich an. Mittlerweile ist das Thema auch in TV, Radio und Printmedien angekommen. "Die Talsohle ist noch nicht erreicht. In den nächsten Wochen könnte es bis auf 25 Cent pro Liter runtergehen", sagte etwa Michael Braun, Vize-Landesvorsitzender des BDM, gegenüber den Medien.

 

Verantwortlich dafür sind die Preisgespräche vom Mai zwischen Molkereien und Handelskonzernen. Im Frühjahr war – wie üblich - mehr Milch auf dem Markt. Zudem hatten viele Milchbauern nach den guten Preisen im Vorjahr ihre Herden aufgestockt. Folge war ein Überangebot an Milch. Das nutzten die Discounter Aldi und Lidl geschickt aus, um bei den Molkereien Preissenkungen in den neuen Trinkmilchverträgen, aber auch für Quark und Kondensmilch durchzusetzen. Die Abschläge reichten bis zu über 10 %, schreibt die Hannoversche Allgemeine. Bis Oktober laufen die Verträge. Dann wird neu verhandelt.

 

Die Molkereien reichen die Preisabschläge an die Milchbauern weiter. Für Marktbeobachter nichts weiter als der normale Zyklus. Das sieht der Bauernverband jedoch anders. Er verweist auf die drastisch gestiegenen Kosten für Futtermittel wegen der Dürre in den USA, wodurch Getreide, Ölsaaten und Eiweißpflanzen sehr teuer geworden sind. Viele Betriebe geraten dadurch jetzt in finanzielle Bedrängnis. Umso ärgerlicher sind die jüngsten Preissenkungsaktionen des Handels. Die Nachfrage nach Eis und Milchdrinks ist bei den warmen Temperaturen gestiegen, und gerade jetzt werden die Preise im Laden gesenkt, kritisiert der Bauernverband. "Wieder einmal zeigt sich, dass die Milchbauern das schwächste Glied in der Marktkette sind", meint auch NRW-Landwirtschaftsminister Johannes Remmel (Grüne).


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Bringt die Trendwende im Herbst die Erlösung?


Im Herbst sollen die Auszahlungspreise für die Bauern allerdings wieder steigen. So erwarten die Molkereien und Verbände, dass sie beim nächsten Preispoker wieder bessere Karten haben werden, weil dann weniger Milch auf dem Markt ist. Es ist von einer nahenden Trendwende die Rede.

 

Das mag der BDM aber noch nicht glauben. "Es ist doch Wahnsinn, wenn einfach zu viel Milch produziert wird", sagt etwa Verbands-Vize Braun. Sinnvoll fände er ein europaweites "Markt-Monitoring". Doch dieser Vorschlag widerspricht der politischen Mehrheitsmeinung in der EU, die sich mit der Erhöhung der produzierten Milchmenge auf das Quotenende 2015 vorbereitet. Dementsprechend betont der Sprecher des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, Hans-Heinrich Berghorn, dass die Mehrheit des Bauernverbandes für die Liberalisierung votiert, da sich viele Betriebe durch die Aufgabe der Quote bessere Marktchancen erhofften. Der Verband der Milchbauern vertrete also nicht die generelle Linie der Bauern. (ad)


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