Letztmalig haben am Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum (LVFZ) für Milchanalytik Triesdorf der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) insgesamt 21 junge Frauen und Männer aus acht Bundesländern sowie aus Österreich ihren Meisterbrief überreicht bekommen; der nächste Jahrgang wird den Meisterkurs in Form einer Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung milchwirtschaftliches Laborwesen absolvieren.
Wie die LfL in einem Pressehinweis mitteilte, geht damit nach mehr als 20 Jahren dieser Vorbereitungslehrgang auf die Meisterprüfung in der alten Form zu Ende. Nach Jahren steigender Absolventenzahlen sei jetzt ein geeigneter Zeitpunkt, die Vorbereitung auf die Meisterprüfung in ein schulisches System einzubinden.
Schulleiter Valentin Sauerer von der Fach- und Technikerschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung Milchwirtschaft und Molkereiwesen in Kempten hob hervor, dass dieses System in Bayern im Bereich Landwirtschaft an vielen Schulstandorten angewendet werde und sich in dieser Form seit Jahren bewähre. Triesdorf sei damit neben Kempten die zweite milchwirtschaftlich orientierte Fachschule im Freistaat.
Der Leiter der LfL-Abteilung berufliche Bildung, Rudolf Seidl, verwies auf den „Deutschen Qualifikationsrahmen“, in dem der Stellenwert der Meisterqualifikation im Vergleich zu anderen hierzulande möglichen berufsbildenden und akademischen Abschlüssen eingesehen werden könne. Auf einer von eins bis acht reichenden Skala rangiere der Meisterabschluss auf der sechsten Stufe und damit nur zwei Plätze hinter dem höchsten Qualifikationsniveau, dem Hochschulabschluss mit Promotion.
Seidl forderte die neuen Meister auf, sich auch künftig weiterzubilden. Die Halbwertzeit von berufsspezifischem Fachwissen betrage heute nur fünf Jahre. Danach sei die Hälfte des sich angeeigneten Fachwissens nicht mehr aktuell. Über gute Möglichkeiten zur fachlichen Weiterbildung und Persönlichkeitsentwicklung verfüge der Verband der bayerischen und sächsischen Molkereifachleute und Milchwirtschaftler (LBM). (AgE/ad)