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Möllers: Ran an die "Juckepunkte"

Die Bauern gehörten zwar aktuell zu den Verlierern in vielen Märkten. Der Anteil der Bauern an den Lebensmittelpreisen werde immer geringer. Dennoch gebe es zur modernen Landwirtschaft, zum technischen Fortschritt und zur Marktwirtschaft keine Alternative, sagte Franz-Josef Möllers auf einer Agrartagung.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Bauern gehörten zwar aktuell zu den Verlierern in vielen Märkten. Die Einkommen der landwirtschaftlichen Betriebe hätten sich halbiert. Und der Anteil der Bauern an den Lebensmittelpreisen werde immer geringer. Dennoch gebe es zur modernen Landwirtschaft, zum technischen Fortschritt und zur Marktwirtschaft keine Alternative. Diese Position vertrat der langjährige WLV-Präsident Franz-Josef Möllers auf einer Agrartagung der WGZ-Bank in Düsseldorf. Er sprach dort von "Juckepunkten".

 

Trotz der aktuellen Vollbremsung gebe es kein Zurück zu staatlich gesteuerten Preisen, so Möllers wörtlich: „Weniger Staat und mehr Markt ist der richtige Weg.“ Ordnungspolitische Rahmen ja, Leitplanken in den Märkten ja, aber politische Gängelung und Protektionismus würden von vielen jungen Unternehmern abgelehnt. Unsere Landwirte produzieren heute in allen Bereichen Lebensmittel höchster Qualität, so Möllers: „Wir müssen sie auch verkaufen und exportieren dürfen.“

 

Überall dort, wo sich unsere Landwirtschaft durch überzogene Auflagen zurückzögen, würden andere einspringen. Als ein Beispiel nannte er die Eierproduktion: Wenn wir in Deutschland nicht produzieren, würden die Ukraine oder andere liefern.

 

Das Ansehen der Bauern und der Landwirtschaft in der Gesellschaft sei deutlich besser als häufig dargestellt, versicherte Möllers. Die moderne Landwirtschaft werde zwar kritisch hinterfragt, aber die Bauern und Bäuerinnen genössen nach wie vor eine hohe Wertschätzung in der Bevölkerung. Die Landwirtschaft dürfe zwar die eigenen Probleme nicht herunterspielen (z.B. Wasserschutz, Medikamente, Tierzucht etc.). Aber sie dürfe auch nicht in Hysterie verfallen. Besser sei es, sich den kritischen Fragen der Gesellschaft zu stellen und sie zu erklären. Das Geschäftsmodell der NGOs, die Skandalisierung, sei zu durchsichtig.

 

Als Zukunftsperspektive wünschte sich Möllers einen gesellschaftlichen Konsens zwischen Landwirtschaft, Politik, Wissenschaft und Multiplikatoren: „Mehr Fakten und Logik statt Emotionen“, so der kantige Westfale. „Wir müssen unsere hocheffiziente Landwirtschaft gesellschaftsfähig machen.“

 

Vom Lebensmittelhandel forderte Möllers ein Ende der Doppelzüngigkeit und ein Ende der Knebelung. Dagegen wünschte er sich mehr Moral und Ethik in der Einkaufspolitik des Handels. Hochwertige Nahrungsmittel dürften nicht länger als Lockartikel dienen. Er fordert deshalb eine Ethik-Kommission zur objektiven Überprüfung der Einkaufspolitik der Lebensmittelkonzerne.

 

Von den Banken erwartet Möllers in der aktuellen Preismisere einen engen Schulterschluss mit ihren landwirtschaftlichen Kunden. Bei den Bauern hätten die Banken noch keinen einzigen Euro verloren.

 

Hans-Bernd Wolberg, Vorstandsvorsitzender der WGZ-Bank, sicherte den Betrieben in der Krise weitgehende Unterstützung zu. Zwischen die Bauern und ihre örtlichen Raiffeisen- und Volksbanken passe kein Blatt Papier. Am Rande der Veranstaltung war zu hören, dass viele Banken den Bauern bei Altzinssätzen und Tilgungsstreckung zunehmend entgegenkommen.

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