Über 50 Liter Milch und mehr als 20 kg Käse verbrauchen die Deutschen pro Kopf und Jahr. Doch viel bezahlen wollen die meisten Verbraucher dafür nicht. Milch und Joghurt müssen günstig sein und werden im Supermarkt häufig zu Kampfpreisen verkauft.
In der "ZDFzoom"-Dokumentation "Mogelpackung Almidylle?" (17. Juli, 23.05 Uhr im ZDF) hinterfragt Autorin Katarina Schickling, was dran ist an unserem Bild von satten Almwiesen und glücklichen Kühen: Was macht der Preiskampf mit der Milch?
Im Film wird deutlich: Von der landwirtschaftlichen Idylle ist nur wenig übrig geblieben. Gab es in den 50er Jahren noch über 3000 Molkereien, sind es heute nicht einmal mehr 100. Innerhalb weniger Jahre ist aus der traditionell mittelständischen Molkereiwirtschaft ein von Großkonzernen beherrschter Markt geworden. Big Player wie Hochwald oder die Müller-Gruppe bestimmen das Geschäft. Viele Milchbauern können sich gegen das Preisdiktat von Molkereien bzw. Supermarktketten nur mit einer immer weiter gehenden Rationalisierung und Automatisierung behaupten.
"ZDFzoom" zeigt: Milch, Käse und Co. werden als "ursprünglich" und "traditionell" beworben. Doch statt Gras fressen Kühe heute häufig Kraftfutter, statt vom Bergbauernhof um die Ecke kommen die Zutaten für manches Produkt aus dem Ausland. Und: Es steckt so einiges an Zusatzstoffen und High Tech in den vermeintlich natürlichen Produkten. (ad)
Nach Ausstrahlung ist die Doku in der ZDF-Mediathek online weiterhin abrufbar...