Der US-Agrarkonzern Monsanto will Deutschland als Markt für gentechnisch verändertes Saatgut vorerst aufgeben. "Wir lassen unsere Pläne ruhen, solange die politische Situation so verfahren ist wie derzeit", sagte die Deutschland-Geschäftsführerin von Monsanto, Ursula Lüttmer-Ouazane, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Monsanto erwirtschafte derzeit weit mehr als 99 % des Umsatzes in Europa mit konventionellem Saatgut und Pflanzenschutzmitteln.
Der US-Konzern hatte im Sommer mehrere Anträge auf Genpflanzen-Anbau in der EU zurückgezogen. An der Zulassung von dem Genmais MON 810 will Monsanto aber festhalten. Für diese Sorte habe Monsanto bereits 1998 eine Zulassung in der EU erhalten.
Der Mais werde in Spanien, Portugal, Rumänien, der Slowakei und Tschechien erfolgreich angebaut, so Lüttmer-Ouazane. Auch wenn in Deutschland keine gentechnisch veränderten Pflanzen angebaut würden, lebten die Bundesbürger längst damit, betonte die Monsanto-Geschäftsführerin.
"Auch bei uns werden Rinder, Schweine und Hühner mit Soja gefüttert, das aus gentechnisch verbessertem Saatgut entstanden ist", zitierte die Zeitung die Managerin. Und wer in Deutschland Rindfleisch aus Argentinien esse, könne davon ausgehen, dass zu dem Futter ebenfalls genverändertes Soja gezählt habe.