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Monsantos trügerischer Gentechnik-Rückzug

Monsanto hat zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen angekündigt, sich mit seinen gentechnisch veränderten Sorten aus Europa zurückzuziehen. In den kommenden Monaten werde man sieben EU-Zulassungsanträge für GVO- Pflanzen zurückziehen. Kritiker wittern eine PR-Kampagne wegen der Freihandelsgespräche.

Lesezeit: 3 Minuten

Der US-Agrarkonzern Monsanto hat zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen angekündigt, sich mit seinen gentechnisch veränderten Sorten aus Europa zurückzuziehen. In den kommenden Monaten werde man nun sieben EU-Zulassungsanträge für GVO- Pflanzen zurückziehen, ist zu hören.

 

Die Süddeutsche Zeitung wittert dahinter allerdings eine PR-Kampagne, um das Image aufzupolieren. Denn über ein mögliches Freihandelsabkommen mit den USA könnten die Sorten später doch wieder in die EU kommen. Die Zeitung ist sich sicher: Der Agrarkonzern versucht nach wie vor, seine Interessen rücksichtslos durchzusetzen.


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So sei der wiederholt angekündigte Rückzug reine Taktik, warum sonst sei wohl der Anbau der Maissorte Mon810 sowie die Importzulassung von Smartstax ausgenommen. Vielmehr betreibe Monsanto Schadensbegrenzung und versuche die Gemüter zu beruhigen. Denn seit letzter Woche sei bekannt, dass das Unternehmen eng mit der amerikanischen Verwaltung, mit ehemaligen Geheimdienst-Mitarbeitern und privaten Sicherheitsfirmen verflochten ist, die kritische Wissenschaftler und Gentechnikgegner unter Druck setzen und beobachten, schreibt die Zeitung weiter.


Dass das gerade jetzt zum Start der Freihandelsgespräche herauskommt, sei denkbar ungünstig für die US-Regierung, ist die Landwirtschaft und vor allem die Gentechnik doch ein heikles Thema. Offenbar gab es da jetzt Druck von oben, vermutet die SZ. Ohnehin tobe bei dem Thema bereits ein Glaubenskrieg zwischen Europa und den USA, auch was das Thema Hormonfleisch angeht.


Monsanto trifft hier nach Ansicht vieler Kritiker eine große Mitschuld, weil kein anderes Unternehmen so rücksichtslos nach Gewinnmaximierung strebt und seine Interessen durchsetzt. Es gehe dem Konzern nicht um die Welternährung, sondern um Pflanzenentwicklung für ein spezielles Pestizid, so dass doppelt verdient werden könne. Wichtigestes Werkzeug dabei seien die Patente und Lizenzen, die den Amerikanern Milliardenumsätze bescheren, heißt es. Den Beweis, dass sich mit Gentechnik auf dem Feld mehr und bessere Nahrungsmittel produzieren lassen, bleibe das Unternehmen hingegen bis heute schuldig.


Das sehen auch die Grünen-Fraktionsvorsitzende Renate Künast und der Sprecher für Agrogentechnik, Harald Ebner so. Sie fordern Monsanto auf, auch auf eine EU-Neuzulassung für MON810 zu verzichten. „Wir bezweifeln, dass Monsanto tatsächlich seine Eroberungspläne für den EU-Markt aufgibt. Der Konzern hat dafür zu viel in die Entwicklung der Gentech-Pflanzen investiert.“ Die wiederholte Ankündigung Monsantos, sich aus Europa zurückzuziehen, soll ihrer Vermutung nach offenbar die gentechnikkritischen Verbraucher in trügerischer Sicherheit wiegen, sagten sie am Donnerstag. (ad)

 

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