Stimmungsmache auf Kosten der Bauern hat die CSU-Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler den Grünen vorgeworfen. Nachdem beispielsweise der neue niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer noch im Wahlkampf gegen die Bauern polemisiert habe, stelle er nun fest, dass die Realität eine andere sei, sagte Mortler am vergangenen Freitag in Berlin.
Diesen Schluss lässt aus Sicht der Abgeordneten die Aussage des neuen Ministers zu, 90 % der Bauern produzierten nachhaltig und gesetzeskonform und der Großteil der 40 000 Familienbetriebe in Niedersachsen habe mit Massentierhaltung und mangelndem Tierschutz nichts am Hut. Gleichzeitig setze jedoch seine Partei ihre Angriffe gegen die heimische Landwirtschaft, etwa auf Youtube fort, kritisierte die CSU-Politikerin.
Völlig ungerechtfertigt seien die Vorwürfe von grüner Seite, Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner fördere die Massenproduktion und mache Politik zu Lasten des Umweltschutzes. Allein in Aigners Amtszeit seien die Fördersätze für den ökologischen Landbau zwei Mal angehoben worden. Zudem unterliege beispielsweise allein in Bayern ein Drittel der landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) Agrarumweltmaßnahmen.
Entscheidend für die künftige Agrarpolitik ist laut Mortler „eine realistische Markteinschätzung, nicht ein rein ideologisch motiviertes Wunschkonzert.“ Hingegen wende sich die Union gegen Schwarz-Weiß-Malerei à la „Bio ist gut und konventionell ist schlecht“. Die Maxime bei der Verbraucheraufklärung in Sachen Lebensmitteleinkauf müsse vielmehr heißen, regional, saisonal, bedarfsgerecht. (AgE)
vgl.:
Meyer legt los: Schluss mit Wachsen oder Weichen (22.2.2013)