Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat seine „Zahl des Monats“ im Oktober den EU-Agrargeldern gewidmet. 700 Euro pro Jahr erhalte jeder Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche in Deutschland aus Steuermitteln - und das für eine teilweise hochintensive Wirtschaftsweise zu Lasten von Natur, Umwelt und Klima, erklärte der NABU vergangene Woche.
Die Steuermittel würden bislang überwiegend „mit der Gießkanne“ und ohne konkrete Umweltauflagen ausbezahlt. Zu hohe Nitratwerte in Grund- und Oberflächenwasser, ein anhaltender Umbruch von feuchten und anmoorigen Grünlandflächen mit gewaltigen Emissionen klimarelevanter Gase sowie ein massiver Verlust ökologischer Rückzugsflächen in der Agrarlandschaft seien das traurige Ergebnis dieser Politik.
Zu den Subventionen und Staatshilfen gehörten die Direktzahlungen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) aus Brüssel, die Förderprogramme von Bund und Ländern, die Agrardieselvergütung sowie die landwirtschaftliche Sozialpolitik.
Der NABU erinnerte daran, dass im Kontext der anstehenden GAP-Reform derzeit diskutiert wird, die Direktzahlungen und Prämien stärker an konkrete gesellschaftliche Leistungen zu koppeln. Das Credo laute: „Die Landwirtschaft verdient Unterstützung der Gesellschaft, aber nur für die Erbringung von klar definierten Aufgaben wie die Erhaltung und Förderung der Umweltressourcen Boden, Wasser, Klima, Biodiversität und Landschaft.“ (AgE)