Die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG), Region Oldenburg/Ostfriesland, ist erstaunt über die vorschnelle Ankündigung des PHW-Konzerns, nach dem Brand in Lohne Entlassungen aussprechen zu wollen.
Laut Matthias Brümmer (NGG-Geschäftsführer) sollte erst einmal genau festgehalten werden, welche Schäden durch das Feuer entstanden sind und welche Betriebsteile vorerst nicht weiter betrieben werden können. Auch müssten Klarheiten über die weiteren Schritte zur Aufnahme von Produktionsteilen und der Neubauten vorhanden sein. Brümmer weiter: „Wer zwei Tage nach den Löscharbeiten vor einer genauen Ablaufplanung schon die Beschäftigten feuern will, macht keinen souveränen Eindruck. Wir reden über menschliche Schicksale und nicht über Gewinnrenditen für die PHW-Gruppe. Wiesenhof hat die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates einzuhalten.“
Für die NGG steht fest, dass nun die Bundesagentur für Arbeit eingeschaltet werden muss, um die Regelungen für Kurzarbeit sowie Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft auszuschöpfen. „Auch die Weiterbeschäftigung im gesamten Konzern muss eine Rolle spielen. Wiesenhof hat die Verantwortung für 1250 Beschäftigte und kann sie auch nicht wegschieben“ so Brümmer.
Auch die NGG denkt laut dem Geschäftsführer darüber nach, den gültigen Tarifvertrag für diese Situation zu öffnen und befristete Regelungen zu Arbeitszeitkonten und Urlaubsnahme zu ändern. Brümmer sagte: „Erst wenn alle anderen Bedingungen ausgeschöpft sind und nur noch Entlassungen über bleiben, dann reden wir über einen sozialabgefederte Abbau.“
Hintergrund:
Wiesenhof entlässt Mitarbeiter (30.3.2016)