Schäfereibetriebe müssen bei der Pflege von artenreichen Weideflächen intensiv beraten werden; nur so kann die Bewirtschaftung wichtiger Naturschutzflächen dauerhaft aufrechterhalten werden. Dieses Resümee hat der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) nach dem Abschluss eines Pilotprojektes zur Naturschutzberatung in Thüringen gezogen.
Die Beratung minimiere das Sanktionsrisiko der Schäfer bei der Umsetzung von Fördermaßnahmen und lenke die Fördergelder zielgerichtet. Deshalb befürworteten die Schäfer, die Beratungsangebote im Naturschutz auszubauen.
Seit September 2010 habe der DVL in Kooperation mit dem Landesverband Thüringer Schafzüchter die gezielte Naturschutzberatung für Schäfereibetriebe im eigenen Bundesland angeboten. Beteiligt hätten sich insgesamt 25 Betriebe mit mehr als 5 000 ha Weidefläche. So sei es vielerorts gelungen, die Verbuschung von Wiesen rückgängig zu machen und diese Flächen wieder in eine dauerhafte Beweidung zu nehmen.
Für den Erfolg gebe es drei Schlüsselfaktoren: Erstens müsse der Berater dem Schäfer die Naturschutzbelange verständlich vermitteln und mit ihm gemeinsam betriebsbezogene Lösungen suchen. Zweitens müsse der Berater die Gesamtsituation vor Ort im Blick haben und die Betriebe bei der Finanzierung und Organisation der Pflege von Naturschutzflächen, bei der Einrichtung von Triebwegen und bei der Lösung von Konflikten mit anderen Interessengruppen unterstützen. Drittens sei für die Betriebsinhaber die kontinuierliche Beratung durch vertraute Personen wichtig.
Ohne die staatliche Förderung im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms (KULAP) ist eine wirtschaftliche Schafhaltung laut DVL schwierig. Der Verband hofft auf eine weitere Förderung der Naturschutzberatung in Thüringen und will seine Erfahrungen auch auf andere Bundesländer übertragen.