Zum Jahresbeginn hat der Deutsche Naturschutzring (DNR) die Politik in Berlin und Brüssel aufgefordert, das Jahr 2016 als Auftakt für eine Reihe von notwendigen umweltpolitischen Entscheidungen zu nutzen.
DNR-Präsident Kai Niebert wünscht sich, dass die kommenden Jahre den Auftakt für ein „Zeitalter der Nachhaltigkeit“ markieren, da der Mensch global bereits mehrere rote Linien überschritten habe. Vor allem kritisiert er den Verlust der Artenvielfalt, die Überdüngung mit Stickstoff und Phosphor sowie den Landschaftsverbrauch . Daher müsse das Jahr 2016 einen Quantensprung in der Energie-, Klimapolitik und Agrarpolitik bringen, sagte Niebert.
Um einen Kurswechsel beim Verlust der biologischen Vielfalt zu erreichen, fordert der DNR ein stärkeres Engagement der Bundesregierung für eine naturverträgliche Landnutzungspolitik. Dies betreffe insbesondere eine Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik nach dem Prinzip „Geld gegen Leistung“ durch Umschichtung der Agrarsubventionen in zielgerichtete Agrarumweltmaßnahmen.
Darüber hinaus appelliert der DNR an EU-Kommissionspräsident Juncker, sich von seiner umweltschädlichen Deregulierungsagenda zu verabschieden und ein Bekenntnis für den Erhalt der europäischen Umwelt- und Naturschutzgesetzgebung abzulegen. „Gerade im Vorfeld der Internationalen Grünen Woche wäre ein Signal für eine bessere Verknüpfung von Naturschutz und Landnutzung von besonderer Bedeutung. Wir erwarten daher, dass die Bundesregierung einer nachhaltigen und umweltverträglichen Nutzung der natürlichen Ressourcen im neuen Jahr durch die Vorlage eines gemeinsamen Aktionsplans einen größeren Stellenwert einräumt“, sagte DNR-Generalsekretär Florian Schöne.
Der Deutsche Naturschutzring (DNR) ist der Dachverband der deutschen Umwelt-, Tier- und Umweltschutzorganisationen und vertritt nach eigenen Angaben knapp 100 Verbände und Organisationen, die zusammen 5,2 Millionen Einzelmitglieder haben.