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Nds.: Futterbaubetriebe legen kräftig zu, Ackerbauern machen dickes Minus

Die niedersächsischen Landwirte können mit dem Wirtschaftsjahr 2013/2014 zufrieden sein. Haupterwerbsbetriebe erzielten im Durchschnitt ein Unternehmensergebnis von 74.600 Euro. Damit liegen die im Testbetriebsnetz ermittelten Zahlen auf Vorjahresniveau. Große Unterschiede gab es zwischen den Betriebstypen.

Lesezeit: 4 Minuten

Die niedersächsischen Landwirte können mit dem Wirtschaftsjahr 2013/2014 zufrieden sein. Haupterwerbsbetriebe erzielten im Durchschnitt ein Unternehmensergebnis von 74.600 Euro. Damit liegen die im Testbetriebsnetz der Landwirtschaftskammer Niedersachsen ermittelten Zahlen auf Vorjahresniveau.

 

Große Unterschiede gab es zwischen den Betriebstypen. Während Milchviehbetriebe ein dickes Plus verzeichnen konnten, mussten sich Ackerbauern und Schweinehalter mit deutlich weniger zufrieden geben. Für das laufende Wirtschaftsjahr sind insgesamt schlechtere Zahlen zu erwarten, da die Preise für landwirtschaftliche Produkte auf breiter Front gefallen sind.

 

"Erfreulich ist im Rückblick, dass es zu einer Stabilisierung der wirtschaftlichen Verhältnisse auf den Höfen gekommen ist", kommentierte Gerhard Schwetje, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die Zahlen 2013/2014 zur wirtschaftlichen Situation der Landwirte. Auf einer Pressekonferenz im Anschluss an die Kammerversammlung, die am Donnerstag in Oldenburg stattfand, stellte er fest: "Die meisten Betriebe haben rentabel arbeiten können." Im dritten Jahr in Folge habe es eine positive Entwicklung beim Eigenkapital gegeben, und die Bereitschaft der Landwirte zu investieren sei gewachsen. "Im Durchschnitt zahlte ein Unternehmen 25.000 Euro für neue Technik und Innovation", so der Vizepräsident.

 

Trotz der passablen Zahlen sei die Stimmung auf den Höfen derzeit nicht gut, denn zwischenzeitlich habe eine massive Trendumkehr eingesetzt. "Die ersten Monate des laufenden Wirtschaftsjahres haben gezeigt, wie abhängig Landwirte von der Entwicklung auf den Weltagrarmärkten sind", erklärte Schwetje. Angesichts der Preiseinbrüche bei fast allen pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen rechnet er für das Wirtschaftsjahr 2014/2015 mit deutlich schlechteren Zahlen. Neben den volatilen Agrarmärkten nannte der Kammerpräsident weitere Faktoren, die das Wirtschaften der Bauern schwer kalkulierbar machen. Dazu gehörten klimatische Extreme, aber auch die latente Gefahr von Seuchenzügen wie aktuell die Vogelgrippe in Mecklenburg-Vorpommern, Holland und Großbritannien.

 

Die Ergebnisse des abgelaufenen Wirtschaftsjahres 2013/2014:

 

Ackerbauern verzeichneten auf ihrenMarktfruchtbetrieben derbe Gewinneinbußen um mehr als 25 Prozent. Mit 88.600 Euro je Betrieb erwirtschafteten sie immer noch ein akzeptables Ergebnis. Ursachen für den Rückgang waren die aufgrund der guten Erträge niedrigeren Getreidepreise, die unterdurchschnittliche Ernte bei Zuckerrüben bei gleichzeitig niedrigeren Zuckerpreisen und eine Kartoffelernte mit geringen Erträgen, mit denen aber zum Teil höhere Erlöse erzielt werden konnten.

 

Futterbaubetriebe,zu denen die Milchviehhalter gehören, profitierten von den hervorragenden Vermarktungsmöglichkeiten für Milch- und Käseprodukte. Der Milchpreis stieg stetig an und lag fast durchgängig sechs bis zehn Cent über dem Vorjahresniveau. Ein mehrjähriger Aufwärtstrend bei Rindfleisch wurde im vergangenen Jahr gestoppt, der Preis brach ein. Spezialisierte Bullenmäster konnten kaum rentabel arbeiten. Trotzdem stieg das Unternehmensergebnis im Durchschnitt aller Futterbaubetriebe auf 80.100 Euro und damit um 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

 

Die Veredlungsbetriebe konnten das Vorjahresergebnis nicht halten. Nach drei Jahren steigender Schweinefleischpreise folgte die Abwärtsbewegung, und am Ende stand ein deutliches Minus. Etwas besser sah es bei den Ferkelproduzenten aus. Da etliche Sauenhalter wegen höherer Haltungsstandards ausgestiegen waren, sank das niedersächsische Angebot und die Ferkelpreise zogen leicht an. Geringere Ausgaben für Futtermittel bremsten den Rückgang auf lediglich sieben Prozent, das Unternehmensergebnis der Veredlungsbetriebe betrug 62.800 Euro je Betrieb.

 

Die Verbundbetriebe, die sich weder auf Milch- noch auf Fleischproduktion spezialisiert haben, verzeichneten die geringsten Schwankungen im Vergleich zum Vorjahr. Hier heben sich einerseits die gestiegenen Milchpreise und andererseits die geringeren Erlöse für Getreide und Schweinefleisch in ihrer Wirkung auf. Das Ergebnis blieb mit 62.000 Euro nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr.

 

Datengrundlage der veröffentlichen Zahlen ist eine repräsentative Stichprobe von 950 landwirtschaftlichen Betrieben in Niedersachsen (sogenanntes Testbetriebsnetz), deren Jahresabschlüsse die Landwirtschaftskammer jährlich im Auftrag der Bundesregierung auswertet. Aus dem erwirtschafteten Unternehmensergebnis müssen die landwirtschaftlichen Unternehmer private Steuern, Versicherungen, Lebenshaltungskosten und Altenteilleistungen sowie Neuinvestitionen bestreiten.

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