EU-Handelskommissar Karel De Gucht verhandelt derzeit in Brasilien und Argentinien über ein neues Handelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten. Geplant ist, dass weitere Handelsschranken fallen sollen. "Im starken Wachstum der Mercosur-Region sehe ich in den kommenden Jahren ein beachtliches Potenzial für unsere Exportwirtschaft und die Investoren und Dienstleister aus der EU", sagte De Gucht laut dem Nachrichtenportal EurActiv am Dienstag. Zu den Mercosur-Staaten gehören Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. Die ÖVP-Agrarsprecherin Elisabeth Köstinger mahnte den Kommissar dazu, keine weitgehenden Zugeständnisse im Handel mit Agrarprodukten zu machen. "Bei möglichen Gesprächen müssen die Interessen des europäischen Agrar-Sektors vertreten und gewahrt werden", so Köstinger. Die Lage der heimischen Agrarmärkte sei nach wie vor angespannt. "Eine weitere Öffnung der Märkte und eine Überflutung mit landwirtschaftlichen Importen ist inakzeptabel". Köstinger verlangte, dass De Gucht das EU-Parlament über die Gespräche informiert. Kritik übte Köstinger z.B. daran, dass Importe von Rindfleisch aus Argentinien und Brasilien erlaubt werden sollen, ohne dass die Länder die hohen EU-Qualitäts- und Produktionsstandards einhalten müssen.
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