Der Weg für neue Regeln der Europäischen Union zu tierischen Nebenprodukten ist endgültig frei. Die EU-Agrarminister winkten am Montag vergangener Woche einen Kompromiss ohne weitere Aussprache durch. Eine der Hauptänderungen ist das Konzept eines Endpunktes, ab dem ein Erzeugnis nicht länger den Vorschriften für tierische Nebenprodukte unterliegt. Voraussetzung ist, dass bestimmte Gefahrenquellen durch Hitzebehandlung oder den Einsatz chemischer Substanzen ausgeschaltet werden. In diesem Falle greifen künftig die allgemeinen Vorgaben zur Produktsicherheit.
Gegenwärtig fallen fast alle tierischen Materialien, die nicht in die Nahrungskette gelangen, unter die Regeln für tierische Nebenprodukte. Klargestellt wird in den neuen Vorschriften, dass ein Nebenerzeugnis, sobald einmal als solches deklariert, nicht mehr in die Lebensmittelkette geraten darf. Allerdings dürfen mehr Materialien als bisher - soweit sie nachweislich kein größeres Risiko darstellen - für Futterzwecke verwendet werden. Dies betrifft allerdings nur Randbereiche wie die Verwendung als Fischköder; unangetastet bleiben die Verfütterungsverbote im Rahmen der Vorschriften zum Schutz von Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathien (TSE).
Die Verfütterung verarbeiteter tierischer Proteine an landwirtschaftliche Nutztiere ist nach Angaben der Europäischen Kommission auch weiterhin verboten.