Die Staatsanwaltschaft Rostock ermittelt gegen mehrere Landwirtschaftsbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern wegen Betrug und Verstoß gegen das Ökolandbaugesetz. Sie sollen Millionen Eier als Öko-Eier in den Handel gebracht haben, obwohl die Hennen nicht den vorgeschriebenen Auslauf erhalten hätten. Daher habe die Staatsanwaltschaft vier Ermittlungsverfahren eingeleitet, berichteten die Medien am Sonntag.
Die beschuldigten Betriebe gehören offenbar zu einer der größten Öko-Erzeugergemeinschaften Deutschlands. 14 Mitglieder produzieren gut 80 Mio. Eier im Jahr. Daher richten sich die Ermittlungen nun auch gegen eine Kontrollstelle, die zu ungenau geprüft haben soll.
Entdeckt wurde der Fall offenbar anhand von Luftbildern. Ein Bürger hatte die Zahl der Hühner auf die benötigte Auslauf-Fläche umgelegt. Auch das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei habe an der Aufdeckung mitgewirkt, erklärte das Agrarministerium dazu.
Laut Öko-Verordnung muss jedes Huhn mindestens vier Quadratmeter Auslauf haben. Wird dies umgangen, kann das bei einem Stall mit 24.000 Hühnern schnell einen illegalen Gewinn von fast 1 Mio. Euro pro Jahr ausmachen, da Bio-Eier im Schnitt 15 Cent teurer als jene aus Legebatterien sind.