Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

News

Neuer Weltklima-Vertrag stärkt die Erneuerbaren Energien

Am Samstagabend haben sich in Paris 196 Staaten auf ein neues Weltklima-Abkommen verständigt. Damit sei das Zeitalter der Erneuerbaren Energien endgültig eingeläutet, Kohle, Öl und Gas stünden vor dem Aus, so die Bewertung vieler Beobachter und Teilnehmer nach Annahme des Vertrages. Das sind die zentralen Punkte...

Lesezeit: 5 Minuten

Am Samstagabend haben sich in Paris 196 Staaten auf ein neues Weltklima-Abkommen verständigt. Damit sei das Zeitalter der Erneuerbaren Energien endgültig eingeläutet, Kohle, Öl und Gas stünden vor dem Aus, so die Bewertung vieler Beobachter und Teilnehmer nach Annahme des Vertrages.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

So drastisch wollte es Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) allerdings nicht stehen lassen. „Aber klar ist, dass der CO2-Ausstoß der bis zum Ende des Jahrhunderts noch erfolgt, muss durch natürliche Senken aufgefangen werden“, sagte sie den „Tagesthemen“. Die Stahlproduktion werde auch in Zukunft nicht ohne CO2-Ausstoß auskommen und es werde auch keine methanfreie Landwirtschaft geben. „Dafür muss man dann in Deutschland zum Beispiel Moore reaktivieren und rekultivieren, in anderen Länder werde dagegen aufgeforstet“, argumentierte die Ministerin. Jedes Land müsse das tun, was auf seinem Gebiet am wichtigsten und effizientesten sei.


DBV: Landwirtschaft jetzt an Klimawandel anpassen


Die Vereinbarung von Paris anerkenne die fundamentale Priorität der Sicherung der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung und weise der Landwirtschaft eine besondere Rolle zu, bewertete auch der Deutsche Bauernverband (DBV) die historische Einigung ebenfalls positiv. Der Klimawandel gefährde die Produktion von Nahrungsmitteln und somit die weltweiten Anstrengungen zur Beseitigung des Hungers. Die Auswirkungen des Klimawandels seien bereits zu spüren. Die Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel sei daher die vorrangige Aufgabe, betonte der DBV.


Die Schlüsselfunktion der Land- und Forstwirtschaft beim Klimaschutz erfordere allerdings eine besondere Behandlung dieses Sektors. Denn nur die Land- und Forstwirtschaft sei in der Lage, über die Erzeugung von nachwachsenden Rohstoffen und erneuerbaren Energien einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, erklärte der Deutsche Bauernverband.


BÖLW: Was ist mit der Landwirtschaft?


Der Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Felix Prinz zu Löwenstein, zeigte sich dagegen erschrocken, dass die Landwirtschaft in Paris nicht mehr als eine Randnotiz war und im Klimavertrag nicht vorkommt. Dabei habe sie in drei verschiedenen Rollen eine Schlüsselposition.


"Erstens ist die Landwirtschaft prominentes Opfer der globalen Erwärmung. Wie jetzt in Syrien führt der Klimawandel zu Ernteausfällen und wird so zum Auslöser für Konflikte und Migration. Zweitens ist die Landwirtschaft mit einem Drittel der Treibhausgaserzeugung gleichzeitig Klima-Täter. Und durch das Potential gesunder Böden, Kohlenstoff zu binden, könnte eine klimafreundliche Landwirtschaft drittens auch zur Lösung der Klimakrise beitragen - wenn die Zerstörung fruchtbarer Böden gestoppt und stattdessen Humus aufgebaut wird", so der Öko-Landwirt.

 

Weitermachen wie bisher führt seiner Meinung nach in die Katastrophe. "Den Kampf gegen die Klimakrise können wir nur gewinnen, wenn wir die Landwirtschaft weltweit auf regenerative Methoden ausrichten, wie sie im Ökologischen Landbau entwickelt werden. Nur eine regenerative Landwirtschaft kann den Kohlenstoff aus der Atmosphäre holen und wesentlich dazu beitragen, dass dessen Konzentration wieder auf ein erträgliches Maß absinkt", so Löwenstein.


Was wurde in Paris beschlossen?


Das sind die 10 wichtigsten Punkte:

  1. Die Klimaerwärmung soll auf unter zwei Grad, am besten auf max. 1,5 Grad begrenzt werden.
  2. Die weitere Zunahme von CO2 Emissionen soll schnell gestoppt werden oder wie es im Vertragt heißt: „Der Höhepunkt der CO2-Emissionen soll so schnell wie möglich erreicht werden.“ Spätestens in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts soll ein Gleichgewicht geben zwischen dem Ausstoß von Treibhausgasen und deren Bindung - beispielsweise durch Meere und Wälder, oder durch technische Mittel wie CO2-Verklappung.
  3. Alle fünf Jahre sollen die Staaten neue (schärfere) Ziele für die Eindämmung ihrer Treibhausgasemissionen verkünden.
  4. Die Staaten sollen vorsorglich Maßnahmen treffen, um mögliche Klimarisiken (z.B. Dürren, Überschwemmungen) abzufedern, die bei zwei Grad Erwärmung zu erwarten sind.
  5. Erstmalig erkennen alle Staaten die Bedeutung von Verlusten und Schäden an, die durch den Klimawandel entstanden sind. Ein Ausgleich könnte z.B. durch Unwetterversicherungen erfolgen. Für schleichende Veränderungen wie steigende Meeresspiegel, schwindendes Trinkwasser oder vermehrte Dürre bieten Versicherungen allerdings keinen Ausgleich.
  6. 100 Milliarden Dollar pro Jahr sollen die alten Industriestaaten ab 2020 zur Verfügung stellen, um vom Klimawandel bedrohte Regionen abzusichern und deren Energieversorgung umzustellen. Dieser Punkt wurde allerdings in letzter Minute aus dem rechtlich bindenden Teil des Klimavertrags in den unverbindlicheren zweiten Teil des Gipfelbeschlusses verschoben. Wichtiger Zusatz: Das Geld soll aus einer Vielzahl von Quellen stammen - auch von Unternehmen.
  7. Die alten Industriestaaten sollten weiterhin die Hauptverantwortung für die Umsetzung der Maßnahmen tragen. Alle anderen Staaten sollten aber ebenfalls Klimaschutz betreiben, abhängig von ihren Möglichkeiten und dem Status ihrer Entwicklung.
  8. Für alle Länder sollen gleiche Standards gelten bei der Berichterstattung über ihren Treibhausgasausstoß. Strenge Kontrollpflichten gibt es aber nicht.
  9. Der Klimavertrag gilt ab dem nächsten Jahrzehnt. Ende 2020 läuft das Kyoto-Protokoll aus. Das ist zu spät, kritisieren Wissenschaftlicher: Um die Erwärmung aber auf 1,5 Grad begrenzen zu können, müsste Klimaschutz sofort verschärft werden, argumentieren sie.
  10. Der Weltklimavertrag wird am 22. April 2016 in New York von den Staatschefs unterzeichnet. Er gilt dann, wenn mindestens 55 Staaten verbindlich zustimmen, die mindestens 55 Prozent des globalen Treibhausgasausstoßes ausmachen.
Bei der Weltklimakonferenz in Paris haben über 45.000 Vertreter aus 196 Ländern verhandelt. Dabei waren auch 60 Vertreter von Bauernverbänden aus aller Welt (u.a. Deutschland).

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.