Die Russische Getreideunion befürchtet, dass der am 1. Juli in Kraft getretene variable Ausfuhrzoll auf Weizen hohe Einnahmenausfälle bei Agrarproduzenten verursachen wird. Die betreffende Abgabe je Tonne ergibt sich aus der Hälfte des Warenwerts abzüglich 5 500 Rbl (88,47 Euro) und beläuft sich auf mindestens 50 Rbl (0,80 Euro).
Davon dürften nach Einschätzung der Organisation vor allem die Erzeuger teurerer Weizenqualitäten betroffen sein. So könnten beispielsweise die Exporte von Hartweizen sogar rasch abreißen. Deshalb forderte der Verband die russische Regierung auf, ihre Einnahmen aus der Besteuerung von Weizenexporten für die Unterstützung der Getreideproduzenten einzusetzen.
Der Ausfuhrzoll auf Weizen, der von Anfang Februar bis Mitte März erhoben worden sei, habe die Einnahmen der Produzenten bereits um rund 20 Mrd Rbl (321,7 Mio Euro) geschmälert. Derweil veranschlagte das staatliche Agrartransportunternehmen RusAgroTrans die Höhe der russischen Ausfuhren von Getreide, Körnerleguminosen und Mehl im abgelaufenen Wirtschaftsjahr auf insgesamt rund 31,7 Mio t. Davon seien etwa 22,1 Mio t auf Weizen entfallen und 5,2 Mio t Gerste sowie 3,0 Mio t auf Körnermais