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Neues Wolfs-Beratungszentrum des Bundes soll Landesbehörden unterstützen

Die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland stellt Bundes- und Landesbehörden vor Aufgaben, die einer bundesweiten Koordination bedürfen. Dies soll ein neues Dokumentations- und Beratungszentrum des Bundes leisten, das die zuständigen Landesbehörden bei offenen Fragen rund um den Wolf berät.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland stellt Bundes- und Landesbehörden vor Aufgaben, die einer bundesweiten Koordination bedürfen. Dies soll ein neues Dokumentations- und Beratungszentrum des Bundes leisten, das die zuständigen Landesbehörden bei offenen Fragen rund um den Wolf berät und bundesweit Daten zur Ausbreitung des Wolfes sammelt.


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Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz Beate Jessel sicherten sich für den Aufbau des neuen Wolf-Zentrums die Unterstützung der renommiertesten Experten des Landes.


Hendricks: „Deutschland ist wieder ein Wolfsland. Das ist ein großer Erfolg für uns Naturschützer. Aber es ist auch eine große Herausforderung, weil das Nebeneinander von Mensch und Wolf vielerorts erst wieder neu erlernt werden muss. Unser neues Wolfs-Beratungszentrum soll die Länder bei neu auftauchenden Fragen rund um den Wolf unterstützen. Wir stellen den Ländern damit Deutschlands beste Wolfs-Experten schnell und unbürokratisch zur Verfügung. Denn der Wolf kennt keine Ländergrenzen. Und die Erfahrung zeigt: Je mehr man über den Wolf weiß, desto weniger Probleme gibt es.“


BfN-Präsidentin Beate Jessel: „Die Zunahme und Ausbreitung des Wolfes in Deutschland hat bei den Naturschutzbehörden zu einer erhöhten Nachfrage nach bundesweit aufgearbeiteten aktuellen Informationen zum Wolf geführt. Der Beratungsbedarf ist besonders zu den konfliktträchtigen Aspekten des Wolfsmanagement gewachsen. Wandernde Jungwölfe können sehr schnell von einem Bundesland in ein anderes wechseln und viele Rudelterritorien sind bereits jetzt länderübergreifend. Eine bundesweit einheitliche fachliche Unterstützung beim Umgang mit dieser großräumig agierenden Tierart ist daher sinnvoll.“


Mit der neuen „Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf“ kommt die Bundesregierung einer Bitte der Länder nach. Sie soll in erster Linie die Naturschutzbehörden von Bund und Ländern fachlich unterstützen.


Konkret soll die neue Stelle dafür sorgen, dass die Behörden kontinuierlich und aktuell mit bundesweiten Informationen zum Wolf versorgt werden. Außerdem soll sie bei schwierigen Fällen helfen und zur Koordination und Konfliktlösung beitragen. Sie liefert bei Bedarf wissenschaftliche Beratung zu bestimmten Fällen des Wolfsmanagements, heißt es.


Auf der Grundlage eines Fachkonzeptes des Bundesamtes für Naturschutz haben inzwischen fast alle Flächenländer in Deutschland Wolfsmanagementpläne erstellt, die Konflikte im Nebeneinander von Wolf und Mensch vermeiden und verringern sollen. Mit diesem Ziel hat das Bundesumweltministerium zudem die bundesweit tätigen, interessierten Verbände zu einem regelmäßig stattfindenden Runden Tisch eingeladen.

Es gibt inzwischen wieder 31 Wolfsrudel in Deutschland. Der Bestand nimmt zu, allerdings gilt der Wolf nach wie vor als vom Aussterben bedroht.


DBV und DJV legen Hoffnungen in das Zentrum


Lob gibt es vom Deutschen Bauernverband (DBV) und dem Deutschen Jagdverband (DJV). Beide fordern, dass es jetzt gelingen müsse, eine Angleichung der bisher sehr unterschiedlichen Handhabung in Sachen Prävention und Kompensation in den Ländern zu erreichen. Davon hänge auch entscheidend die Zukunft der Weidetierhaltung in Deutschland ab.

 

„Die in den Bundesländern vorhandenen sehr unterschiedlichen Erfahrungen bei der Rückkehr der Wölfe müssen auf einander abgestimmt und angeglichen werden", sagte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken. "Der Wolf macht nicht vor Bundesländergrenzen halt. Landnutzer und Weidetierhalter müssen hinsichtlich von Fragen der Prävention und Kompensation bundesweit Rechtssicherheit erhalten. Hierzu zählt zuvorderst, dass die Länder ihre Fördervoraussetzungen für Präventionsmaßnahmen aneinander anpassen, Nachweisverfahren für Wolfsrisse bundesweit angleichen sowie gesetzliche Regelung von Schadensersatzansprüchen anstelle von Billigkeitsleistungen schaffen“ forderte Krüsken.


Der DJV seinerseits erwartet nun eine objektive und pragmatische Arbeitsweise des Zentrums, dies auch in enger Zusammenarbeit mit den jeweils betroffenen Verbänden. Das Zentrum müsse sich künftig auch stärker den konfliktträchtigen Themen widmen, wie etwa der Frage, wie Vergrämung und Entnahme verhaltensauffälliger Tiere in der Praxis umgesetzt werden solle. Im vergangenen Jahr kam es allein in Niedersachsen zu rund 70 dokumentierten Fällen, in denen Wölfe die Nähe des Menschen gesucht haben.


Ein aktuelles Informationspapier zur Situation der Wölfe in Deutschland finden Sie unter:

www.bfn.de/fileadmin/BfN/presse/2016/Dokumente/Wolf_Hintergrundpapier_barrierefrei.pdf


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