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Niedersachsen will Schnabelkürzen bei Legehennen verbieten

Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer will das Schnabelkürzen bei Legehennen in seinem Bundesland bis 2016 verbieten. „Wenn ein Land wie Österreich den Ausstieg aus dieser Amputation schafft, muss das auch bei uns möglich sein", sagte Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer.

Lesezeit: 3 Minuten

Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer will das Schnabelkürzen bei Legehennen in seinem Bundesland bis 2016 verbieten. „Wenn ein Land wie Österreich den Ausstieg aus dieser Amputation schafft, muss das auch bei uns möglich sein", sagte Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer am Montag vor Journalisten in Hannover.


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Meyer strebt nach eigenen Worten einen mehrstufigen Ausstieg nach dem Modell Österreichs an. „Damit wird ein zentraler Punkt im Tierschutzplan Niedersachsens umgesetzt." Der von der Vorgängerregierung festgelegte Ausstiegstermin 2016 stehe für ihn fest. „Ich setze dabei wie in Österreich auf einen Konsens zwischen Landwirtschaft, Handel, Verbraucherschutz- und Tierschutzverbänden sowie den Wissenschaftlern", sagte Meyer. Hoffnung mache ihm, „dass es bereits positive Signale seitens des Handels und der Geflügelwirtschaft in Niedersachsen gibt".



Meyer kündigte „Anreize und Überzeugungsarbeit" an, um den Ausstieg aus der Schnabelamputation einzuleiten. In Österreich hatten sich die Hennenhalter in einer freiwilligen Selbstverpflichtung bereit erklärt, in einer Übergangsphase pro Tier einen bestimmten Betrag in einen Solidaritätsfonds einzuzahlen. Aus dem Fonds erhielten Betriebe mit unkupierten Herden finanzielle Unterstützung, bei denen Schäden durch Kannibalismus auftraten. Einen solchen Fonds für Entschädigungen, der aus der Wirtschaft gespeist wird, hält auch Meyer in Niedersachsen für sinnvoll.


„Wir wollen ja die Hennenhalter nicht im Regen stehen lassen, sondern ihnen in der Übergangsphase helfen", sagte Meyer." Denkbar sei auch ein Zuschuss des Landes, eine Berücksichtigung des Verzichts auf Schnabelkürzen in der Förderung und ein Tierschutzplan-Logo, um das Vorhaben in der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. „Aber dann muss der Handel mitziehen", so der grüne Minister.


Unterstützung erhält er dabei von Tierschutzvereinen und der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft.


Tierschutzbund: Plan auf ganz Deutschland ausweiten


So fordert der Deutsche Tierschutzbund, dass nun auch Bundesländer diesem Beispiel folgen sollten. „Niedersachsens Weg muss Schule machen: Tiere dürfen nicht manipuliert werden, um Defizite in der Haltung auszugleichen oder bestimmte Produktionsziele zu erreichen. Die Ausnahmen im Tierschutzgesetz, die diese Manipulationen zulassen, müssen gestrichen werden. Wir brauchen tiergerechte Haltungssysteme, die sich an dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen der Tiere orientieren“, fordert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.


Die Tierschützer begrüßen auch die Pläne von Minister Meyer, bundes- und EU-weit eine Initiative für Mindestanforderungen an die Junghennenhaltung zu starten. In Österreich ist das Schnabelkürzen verboten und auch die Niederlande haben dies beschlossen.



Das Schnabelkürzen soll laut Schröder eigentlich nur als letztes Mittel und mit einer Ausnahmegenehmigung eingesetzt werden, tatsächlich sei es aber gängige Praxis. Statt dieser Teil-Amputation des Schnabels sollte die Haltung mehr Freiraum und Beschäftigung bieten, damit die Vögel ihr natürliches Verhalten ausleben können.


AbL: Übergangshilfen richtig


Die AbL findet es richtig, dass es in Niedersachsen Übergangshilfen für die umstellenden Betriebe geben soll und dass auch Handel, Wissenschaft und Verbände einbezogen würden. Die Bundesrats-Initiative zur Verabschiedung von Richtlinien für die Junghennenaufzucht sei hierbei eine konsequente und notwendige begleitende Maßnahme.



Der niedersächsische AbL-Landesvorsitzende Ottmar Ilchmann betonte, dass das Verbot der Schnabel-Amputation in der Praxis letztlich nur dann voll umsetzbar sein werde, wenn die Tiere in kleineren Herden und ohne Stress gehalten würden, u.a. mit mehr Platz und möglichst auch mit Auslauf. Dies könne in mittelständisch-bäuerlichen Betrieben wesentlich besser praktiziert werden könne als in agrarindustriellen Betriebs- und Herdenstrukturen. (ad)  

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