Eine „kopflose Personalführung“ und „unsensiblen Politikstil“ hat der agrarpolitische Sprecher der niedersächsischen CDU-Landtagsfraktion, Helmut Dammann-Tamke, Landwirtschaftsminister Christian Meyer vorgeworfen.
Mit Blick auf Querelen während der jüngsten Agrarministerkonferenz erklärte Dammann-Tamke vergangene Woche in Hannover, unhaltbare Forderungen und eine offenbar völlig unkoordinierte Personalpolitik stellten die bisherige Bilanz von Meyer dar.
So sei im Landwirtschaftsministerium die Stelle des Abteilungsleiters für Agrarpolitik, Agrarwirtschaft und Bodenschutz bereits seit Juni vakant gewesen, obwohl lange festgestanden habe, dass der vorherige Abteilungsleiter in den Ruhenstand gehe. „Die Konsequenz war, dass Niedersachsen auf der Agrarministerkonferenz in Würzburg nach der Abberufung des inzwischen entlassenen Staatssekretärs nur noch von einer Delegation Referatsleitern vertreten wurde“, kritisierte Dammann-Tamke. Das sei nicht zuletzt deshalb peinlich gewesen, da Meyer Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner im Vorfeld der Konferenz auf Basis unseriöser und fachlich falscher Zahlen heftig attackiert habe.
Die Forderung des Ministers, die Angleichung bis zum Ende der Förderperiode aufzuschieben, sei zudem Gift für die Beziehung Niedersachsens zu den anderen Bundesländern gewesen. „Das bisherige Auftreten Meyers als Minister hat in der Agrarbranche für großen Unmut gesorgt“, resümierte der CDU-Politiker. Die Gespräche mit den Vertretern von Landwirtschaftskammer und Landvolk hätten viel zu spät stattgefunden. Zudem verärgere die polemische Wortwahl des Ministers die Landwirte. „Meyer hat in kürzester Zeit viel Porzellan zerschlagen und einen tiefen Keil zwischen Verbraucher und Landwirte getrieben“, betonte Dammann-Tamke. Der neue Staatssekretär, soviel stehe fest, habe eine schwere Aufgabe vor sich. (AgE)