Die FDP im niedersächsischen Landtag hat sich in einem Grundsatzpapier zur künftigen Agrarpolitik für weniger Ideologie und mehr Realismus ausgesprochen. „Natürlich sieht heute ein Hof nicht mehr so aus wie vor 50 Jahren oder wie in einem Bilderbuch für Kinder. Warum das so ist und wo auch die Vorteile liegen, müssen wir Landwirte den Verbrauchern erklären”, erklärte der niedersächsische FDP-Agrarpolitiker Hermann Grupe am Dienstag bei der Vorstellung des Papiers. Die wichtigste Aufgabe der Landwirtschaft sei auch im 21. Jahrhundert die Versorgung der Menschen. Das werde in der Debatte über die Landwirtschaft aber oft außer Acht gelassen.
In ihrem Grundsatzpapier unterstreicht die FDP-Landtagsfraktion deshalb unter anderem den großen Beitrag der deutschen wie auch der niedersächsischen Landwirtschaft zur weltweiten Ernährungssicherung. In einer nachhaltigen und intensiven Landwirtschaft sieht sie den richtigen Weg zur Stärkung der globalen Nahrungsmittelversorgung, aber auch zur Arbeitsplatzsicherung in dem norddeutschen Land. Dabei soll die Ernährung stets Vorfahrt vor der Bioenergie haben.
Die FDP-Fraktion bekennt sich darüber hinaus zu einer umwelt- und tierschutzgerechten Landwirtschaft, sieht hier aber auch den Verbraucher in der Verantwortung. Dieser müsse anerkennen, dass solche Produkte ihren Preis hätten, und durch sein Verhalten dazu beitragen, dass höherwertige Lebensmittel auch tatsächlich nachgefragt würden. Die Einführung eines Tierschutz-Labels bezeichnet die Partei als lohnende Chance, das Bewusstsein des Kunden für solche Kriterien zu schärfen. (AgE)