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„Nur die besten und größten Betriebe kommen weiter“

Sollen die künftigen Betriebsleiter bestehende Zweige weiterentwickeln oder neue Geschäftsfelder suchen? Mit dieser Frage beschäftigten sich am Wochenende rund 200 Teilnehmer auf der Jahrestagung der Jungen DLG an der Fachhochschule Südwestfalen in Soest. Gastredner Prof. Dr.

Lesezeit: 3 Minuten

Sollen die künftigen Betriebsleiter bestehende Zweige weiterentwickeln oder neue Geschäftsfelder suchen? Mit dieser Frage beschäftigten sich am Wochenende rund 200 Teilnehmer auf der Jahrestagung der Jungen DLG an der Fachhochschule Südwestfalen in Soest. Gastredner Prof. Dr. Enno Bahrs von der Uni Hohenheim machte den jungen Landwirten Mut, sprach aber auch klar die anstehenden Herausforderungen an den Landwirt der Zukunft an: Als Herausforderung müsse der Landwirt von morgen damit klar kommen, dass sich etwa Landwirtschaft und Gesellschaft noch mehr entfremden, so der Professor. Seiner Meinung nach wird es mehr Markt bei gleichzeitig "mehr Staat durch die Hintertür" wie beim EEG geben. Außerdem würden Märkte noch schwieriger zu prognostizieren sein als bisher. Inflationsbedingt und wegen starker Marktmacht der von der Agrarwirtschaft partizipierenden Unternehmen würden die Gewinne pro Hektar zumindest kurz- bis mittelfristig nicht steigen, sodass es zwangsläufig zu einem weiteren Betriebsgrößenwachstum kommen werde. "Erfolgreiche Landwirte sind künftig diejenigen, die besser sind als der Durchschnitt", erklärte Bahrs. Was es bedeute, zu den Besten oder den Schlechtesten zu gehören, machte er an einem 100-Hektar-Betrieb im von Extremen geprägten Wirtschaftsjahr 2007/08 deutlich. Zwischen dem günstigsten und teuersten Düngemittelpreis lag bei gleichem Dünger und gleicher Menge ein Betrag von 100 Euro pro Hektar. Und bei der Vermarktung zum besten und zum schlechtesten Getreidepreis des Jahres sogar ein Betrag von 600 Euro pro Hektar, was bei vollkommen gleicher Intensität, Lage, Ertrag und Bewirtschaftung zu einem Unterschied von 750 Euro pro Hektar oder 75.000 Euro insgesamt führe. Der Landwirt von morgen müsse lernen, mit solchen Situationen, die künftig verschärft auftreten werden, umzugehen. Eine besondere Bedeutung erhalte daher künftig für ihn die Kommunikation und Information, die Liquidität, die Flexibilität und die Frage nach der Spezialisierung oder Diversifikation. Er ermunterte die Landwirte zudem, mehr "Mut zu Fremdarbeitskraft" zu haben, um mehr eigene Freiräume zu gewinnen und kreativ im Hinblick auf die Betriebsentwicklung sein zu können.


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Eigene Fehler können besten Betrieb brechen



Einen Einblick in die Ziele und Risiken bei einem Wachstum in neuen Dimensionen gab Cort Brinkmann, landwirtschaftlicher Berater bei der Ländlichen Betriebsgründungs- und Beratungsgesellschaft in Göttingen. Vermeidbare Fehler könnten selbst den besten Betrieben das Rückgrat brechen, so der Fachmann. Neben der fehlenden Analyse und des fehlenden Betriebsvergleiches nannte er unter anderem die falsche Ermittlung des Kapitalbedarfs und fehlende Liquiditätsreserven bei Investitionen, den falschen Investitionszeitpunkt in zyklischen Märkten, ein nicht vorhandenes Risikomanagement sowie eine fehlende Zusammenarbeit mit der Bank. "Reichen Sie bei Ihrer Bank unaufgefordert Ihren Jahresabschluss ein und überziehen Sie Ihren Kontokorrentkredit nie ohne Absprache", riet Brinkmann den jungen Landwirten. Denn von der Einstufung der Kreditwürdigkeit des Landwirtes durch die Bank hänge es unter anderem ab, ob der Kredit zu 3,5 oder zu 6,35 % abgegeben werde. Brinkmanns Fazit: Wachsen kann derjenige, der es sich leisten kann, wenn er genügend Produktionsfaktoren sein Eigen nennt, ein ausreichendes Vermögen zum Verzehren besitzt oder einen Partner mit ausreichendem alternativen Einkommen hat. Weitere Redner waren der Veredelungsexperte Dr. Albert Hortmann-Scholten von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen sowie der Landwirt und Vorstandsvorsitzende der KTG Agrar, Siegfried Hofreiter.

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