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Nur so wenig Geld kommt beim Bauern an...

In den Zentren von Dresden, Leipzig, Chemnitz, Annaberg-Buchholz und Bautzen wurde es am Mittwochmittag eng. Bauern fuhren mit ca. 220 Traktoren durch die Innenstädte und machten die Verbraucher auf die katastrophale Erzeugerpreissituation für sie aufmerksam.

Lesezeit: 4 Minuten

In vielen Innenstädten, wie z.B. in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Annaberg-Buchholz und Bautzen wurde es am Mittwochmittag eng. Bauern fuhren mit ca. 220 Traktoren durch die Zentren und machten die Verbraucher auf die katastrophale Erzeugerpreissituation für sie aufmerksam.


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Zeitgleich standen zahlreiche Bauern, darunter auch viele Präsidenten und Vorstände der Landesbauernverbände den Verbrauchern Rede und Antwort. Vom Preis an der Ladentheke erhalten die Landwirte immer weniger, so das landwirtschaftliche Betriebe akut in Existenznot geraten. Die Einkommen der Bauern haben sich in den letzten zwei Jahren mehr als halbiert. Immer mehr Betriebe schreiben rote Zahlen. Vor allem für ihre Milch, ihre Schweine und ihr Getreide erzielen die Landwirte Preise, die deutlich unter den Herstellungskosten liegen.



Trotz des Rückgangs der Erzeugerpreise haben sich die Preise für die Verbraucher kaum verändert, so dass die Gewinnspannen bei den Vermarktern, Verarbeitern und vor allem beim Lebensmitteleinzelhandel massiv gestiegen sind. Von den Endverbraucherpreisen im Lebensmitteleinzelhandel kommt bei den Bauern also immer weniger an.


Mit dem Aktionstag warben die Bauern für ihr Grundanliegen nach auskömmlichen Preisen für ihre Arbeit und forderten mehr Verantwortung vom Lebensmittelhandel und den Verarbeitern ein. Landwirte wie Verbraucher wissen, wie notwendig die vielfältigen Leistungen der heimischen Landwirtschaft für das Land sind.


"Wir wollen nicht jammern"


"Derzeit kommt beim Bauern immer weniger an, so dass zahlreiche Betriebe um ihre Existenz bangen müssen", sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied am Mittwoch beim bundesweiten Aktionstag in Berlin. Ein höherer Anteil am Ladenpreis etwa für Milch sei nötig.


Dafür könnten Molkereien gemeinsam ein stärkeres Gegengewicht bilden, um mit großen Handelsketten auf Augenhöhe über Preise zu verhandeln. Angesichts stark gesunkener Weltmarktpreise auch für Schweinefleisch und Getreide sind die Einkommen vieler Höfe drastisch eingebrochen.


"Wir wollen nicht jammern, sondern den Menschen erklären, was von dem Geld, das sie bezahlen, für uns Bauern übrig bleibt", sagte Mecklenburg-Vorpommerns Bauernpräsident Rainer Tietböhl nach ZDF-Angaben. In Mainz verschenkten Landwirte Milch, Eier und Äpfel an Passanten. Rukwied appellierte an die Solidarität der Verbraucher, verstärkt heimische Produkte zu kaufen.


Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) nannte unterdessen das Anliegen der Bauern berechtigt: "Unsere qualitativ hochwertigen Lebensmittel dürfen nicht zu Billigpreisen verschleudert werden." Nötig sei ein Qualitätswettbewerb und kein Preiswettbewerb an der Ladentheke.


Auch die Lebensmittelwirtschaft spürt laut ZDF-heute den Preisdruck und sieht die Ursachen im derzeit großen globalen Angebot. "Die Ertragslage ist empfindlich angespannt", sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, Christoph Minhoff. Er verwies etwa auf steigende Produktionskosten, internationale Konkurrenz und vor allem harten Preiskampf im stark konzentrierten Einzelhandel. Der Handel wies die Vorwürfe zurück.


Dialog am Ostertisch auch in Schleswig-Holstein


Auch an den Aktionsstandorten Kiel, Husum, Flensburg und Lübeck und Hamburg wurde ein positives Fazit gezogen. Bauernverbands-Präsident Werner Schwarz zeigte sich zufrieden mit der Aktion: „Wir haben viele gute Gespräche führen und viele Fragen rund um die Erzeugerpreise beantworten können“. Als klare Botschaft der Aktion müssen Vermarkter, Verarbeiter und Lebensmitteleinzelhandel nun ihre Verantwortung für bessere Erzeugerpreise wahrnehmen.


Bei einer Besucherbefragung, an der 806 Verbraucher teilnahmen, gaben nur 2,2 Prozent an, dass sie vor allem günstige Lebensmittel einkaufen möchten. 97,8 Prozent wünschen sich zum einen angemessene Preise für die Landwirte und Produkte aus der Region.




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