Im niedersächsichen Landwirtschaftsministerium gibt es wie berichtet dicke Luft. 31 Mitarbeiter kritisieren den Führungsstil und das Verhalten von Minister Meyer scharf. Stellenbesetzungen würden „nach Gutsherrenart“ erfolgen. Das ist für den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Landes-CDU, Frank Oesterhelweg, eine dankbare Vorlage. In einer Pressemitteilung erklärte er:
„Die fachliche Qualifikation von Stellenbewerbern scheint unter Minister Meyer nicht so wichtig zu sein wie ein grünes Parteibuch. Versierte und loyale Mitarbeiter werden dadurch bei der Besetzung höherwertiger Stellen im Ministerium offenbar gezielt benachteiligt“, so Oesterhelweg.
Der „selbstherrliche" Führungsstil Meyers habe offenbar auch dazu geführt, dass die Hausspitze des
Ministeriums die Arbeitnehmervertretung bei Personalentscheidungen komplett übergehe. „Dass Meyers
Hausspitze die Mitarbeiter nun verpflichten will, sich namentlich bei einer Personalversammlung
anzumelden, ist unüblich und spricht für ein Klima des Misstrauens. Der Haussegen im Agrarministerium
hängt offensichtlich mächtig schief."
Ins Bild passen würde auch der Umstand, dass die Referatsleitung für den wirtschaftlichen
Verbraucherschutz seit über einem Jahr unbesetzt ist, wie der CDU-Fraktionsvize weiter erklärt. „Offenbar ließ
sich bisher kein geeigneter Bewerber finden, der politisch genehm ist. Das wichtige Thema
Verbraucherschutz wird in Niedersachsen vernachlässigt, weil der zuständige Minister vorrangig seine
grünen Seilschaften pflegt. Das ist vor einigen Tagen auch bei einer von uns beantragten
Ausschussunterrichtung zu diesem Thema sehr deutlich geworden." Mit einer Anfrage will die CDU nun die
Personalpolitik im grün-geführten Landwirtschaftsministerium thematisieren.
Hintergrund:
Parteifreunde statt Fachleute? Mitarbeiter beschweren sich über Meyer (23.3.2016)