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Österreich: Almbauern bekommen satte Strafen

In Österreich werden einige Bergbauern derzeit mit satten Rück- und Strafzahlungen von teilweise über 30 000 Euro konfrontiert, oft mehr als das Jahreseinkommen vieler Tierhalter. Grund ist ein Flächenabgleichung des uralten Almkatasters mit neuen Luftbildern.

Lesezeit: 2 Minuten

In Österreich werden einige Bergbauern derzeit mit satten Rück- und Strafzahlungen von teilweise über 30 000 Euro konfrontiert, oft mehr als das Jahreseinkommen vieler Tierhalter. Grund ist ein Flächenabgleichung des uralten Almkatasters mit neuen Luftbildern. Hierbei zeigte sich bei vielen Bauern, dass die bewirtschafteten Flächen deutlich kleiner sind als in den Förderanträgen angegeben, berichtet die Kleine Zeitung.

 

Demnach sind aktuell über 160 der 2200 Kärntner Almbauern von hohen Sanktionen betroffen, für viele sei die Existenz bedroht. Da die Almfläche zur Betriebsfläche im Tal dazugerechnet wird, wird den Bauern zur Strafe auch die gesamte Betriebsprämie ab 2007 gestrichen. "Wir kämpfen ums Überleben", sagt ein Landwirt mit 25 Mutterkühen und sieben Maststieren. "Wir haben alle Investitionen gestrichen, mussten den Wald angreifen."

 

Das Problem entstand 2010 aufgrund orthorektifizierter Luftbilder (Luftbilder mit Kataster), auf deren Basis mithilfe der Landwirtschaftskammer die Daten digitalisiert werden. Der Bauer muss die Almfläche in "Schläge" aufteilen und angeben, wo sich eine Futterfläche befindet. Für alles andere wie Bäume oder Feld gibt es Abzüge. Auch die Schatten auf den Luftbildern müssen interpretiert werden. So kommt es vor, dass z.B. von 306 ha Almfläche gemäß Kataster nur 140 ha übrig bleiben können. "Wir hatten nie die Möglichkeit, eine genaue Feststellung zu machen. Wir waren der Meinung, dass unsere Schätzungen stimmen. Wir haben ja nicht nachweislich betrogen", rechtfertigen sich die Bauern.

 

Ihre Kritik gilt vor allem den Kontrolleuren, die die Flächen vor Ort in Augenschein nehmen. Diese änderten häufig ihre Einschätzung der Futterfläche, ohne dass dies nachvollziehbar sei. So könne niemand planen bzw. im Folgejahr einen korrekten Antrag ausfüllen, beschweren sich die Landwirte. "Das ist nicht einsichtig. Der Kontrollor hat einen großen Schlag mit null Futterfläche bewertet, obwohl er dort weidende Tiere vorgefunden hat", zitiert die Zeitung.

 

Betroffen sind laut der Zeitung dabei auch Tierhalter, die gar keine eigene Fläche haben, sondern die Tiere nur auf die Alm eines Nachbarn treiben. Obwohl sie nie eine Flächenangabe gemacht haben, müssen sie als sogenannte Nutznießer ebenfalls mehrere 10 000 Euro pro Betrieb an Strafe zahlen. (ad)

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