Die Einführung des Lastenausgleichs zwischen den Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften (LBG) sorgt erwartungsgemäß innerhalb der künftig ausgleichspflichtigen Träger für Unmut. Der Thüringer Bauernverband (TBV) beklagte in der vergangenen Woche eine von der LBG Mittel- und Ostdeutschland (MOD) zum 1. Januar 2011 beschlossene erhebliche Beitragsanhebung. Die habe ihre Ursache im Lastenausgleich, in dessen Folge die Beitragssumme für die ostdeutschen Landwirte um 30 Mio. Euro auf 140 Mio. Euro im Jahr steige. Die Verteilung der Bundesmittel für die Landwirtschaftliche Unfallversicherung (LUV) nach dem sogenannten 79er Schlüssel führe zu einer weiteren drastischen Benachteiligung des Beitragsgebietes MOD. Bei einem Beispielsbetrieb in Thüringen steige die Beitragssumme im Jahr 2010, die im nächsten Jahr erhoben werde, von 13 000 Euro auf 18 200 Euro.
Der TBV veranschlagt die Mehrbelastung nach AgE-Angaben auf durchschnittlich 24 Euro/ha. Dies werde man nicht hinnehmen, kündigte der Verband an. Die Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der ostdeutschen Landesbauernverbände hätten inzwischen eine Sondersitzung zu diesem Thema einberufen und ein abgestimmtes Vorgehen beschlossen. Auch ein Gesprächstermin mit Ministerin Ilse Aigner sei vereinbart worden.