Die Berichte über die unzureichende finanzielle Ausstattung bei der Brancheninitiative Tierwohl enttäuscht den Agrarsprecher der Grünen, Friedrich Ostendorff. Die Bauern hätten Einsatz gezeigt, nun sei der Lebensmittelhandel in der Bringschuld.
„Zahlreiche konventionelle Tierhalter haben sich auf den Weg gemacht, für mehr Tierwohl in ihren Ställen zu sorgen – mit dem Versprechen für eine Entlohnung ihres höheren Aufwands. Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass das Geld im Tierwohlfonds wohl nicht für alle Betriebe reichen wird“, so Ostendorff.
Am 2. Mai, dem Starttermin, werden laut Experteneinschätzungen eine beträchtliche Anzahl an Landwirten enttäuscht werden, da der Topf bereits leergeräumt sein wird. Letztendlich droht ein Losverfahren, um die Teilnehmer zu bestimmen. Die übrigen Betriebe könnten leer ausgehen und hätten somit viel Geld umsonst investiert.
„Die Initiative ist ein Anfang, der von allen Seiten verlautbarten Forderung für mehr Tierwohl nachzukommen. Sie ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung“, so der Grünen-Sprecher weiter. Offensichtlich wolle auch eine Vielzahl von Bauern etwas ändern, doch anscheinend scheitere das Projekt schon jetzt. „Wenn die Akteure der Brancheninitiative, die Fleischindustrie und der Lebensmitteleinzelhandel, nicht nachlegen und alle Anträge annehmen können, zeigt sich was die Initiative wirklich ist – eine unglaubwürdige, scheinheilige Masche der Industrie.“
Hintergrund:
Initiative Tierwohl: Keine Teilnahmegarantie! (28.4.2015)
Tierwohl: Zweifel, ob das Geld für alle Teilnehmer reicht (26.4.2015)