Im Zuge des Strukturwandels in der Landwirtschaft verfügen immer mehr landwirtschaftliche Betriebe über Pachtflächen. Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) in Bonn mitteilt, befanden sich im früheren Bundesgebiet 2013 rund 55 % der LF in Pacht und gut 44 % in Eigentum, in den neuen Bundesländern waren dagegen 71 % in Pacht und 28 % in Eigentum.
Landwirtschaftliche Nutzfläche bleibt ein knappes und begehrtes Gut, betont der RLV und weist darauf hin, dass im Durchschnitt des Bundesgebietes durchschnittlichen Pachtpreise zwischen 2010 und 2013 um 19 % auf 243 €/ha angestiegen sind, bei Ackerland etwas stärker (+ 20 %) als bei Grünland (+ 18 %). Von einem niedrigeren Niveau ausgehend fiel dabei der Anstieg der Pachtpreise in Ostdeutschland prozentual stärker aus (+ 21 % auf 171 €/ha) als im früheren Bundesgebiet (+ 14 % auf 290 €). Damit bleiben die Preisunterschiede zwischen dem Westen und dem Osten weiterhin beachtlich.
Wesentlich stärker als die Durchschnittspachten sind nach RLV-Angaben die Preise für Neupachten (Pachten in den letzten 2 Jahren) angestiegen. Im Bundesdurchschnitt sind die Neupachten zwischen 2010 und 2013 um fast ein Drittel (+ 32 %) auf 313 €/ha angestiegen.
Die durchschnittlich gezahlten Preise für Neupachten lagen – wie der RLV weiter mitteilt – in den neuen Bundesländern 2013 mit 206 €/ha bei etwa knapp der Hälfte des Pachtpreisniveaus im Westen Deutschlands von 442 €/ha. Die höchsten durchschnittlichen Neupachtpreise mit Werten zwischen 490 und 520 €/ha werden in den Bundesländern Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein verzeichnet.
Mehr oder minder deutlich unter 200 € liegt dagegen das Preisniveau für Neupachten in den Ländern Brandenburg, Sachsen, Thüringen sowie im Saarland. In den einzelnen Bundesländern unterschiedlich sind auch die Entwicklungen für Grünland und Ackerland. Im Bundesdurchschnitt stiegen die Neupachten für Ackerland in 2013 auf 345 €/ha (gegenüber 2010 + 32 %) und für Grünland auf 200 €/ha (+ 35 %).
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