Bauern- und Entwicklungshilfeorganisationen haben am Donnerstag gemeinsam gegen Patente auf die Züchtung von Tieren, Pflanzen und Lebensmittel demonstriert. Einige hundert Landwirte zogen laut BDM mit Kühen und Schleppern zum Europäischen Patentamt, wo 40 000 Unterschriften übergeben wurden. Anlass der Demonstration ist eine anstehende Entscheidung des Amtes zu Patenten auf die Züchtung ganz normaler Pflanzen und Tiere. Die Veranstalter Misereor, Greenpeace, die Initiative "Kein Patent auf Leben!", der BDM und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, fordern gemeinsam einen sofortigen Stopp derartiger Patente. Patent-Monopole auf Saatgut und Nutztiere seien eine Gefahr für die Welternährung. Hier gehe es nicht um Schutz von Erfindungen, sondern um die Gier internationaler Konzerne, so Misereor. Das Amt habe bereits Dutzende Patente auf normale Pflanzen und Tiere erteilt, darunter Kühe mit erhöhter Milchleistung, Brokkoli und Tomaten, so die Organisation. Das sei nichts anderes als Diebstahl. Laut Greenpeace melden Konzerne wie Monsanto systematisch Patente auf die gesamte Produktionskette an, ausgehend vom Saatgut bis hin zur Verarbeitung der Ernte, egal ob Lebensmittel, Futtermittel oder Biomasse zur Energieerzeugung hergestellt werden soll. Dabei werden gleichermaßen Züchtungsverfahren mit und ohne Gentechnik beansprucht.
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