Auch auf landwirtschaftlichen Betrieben findet inzwischen das Handy-Spiel Pokémon Go statt, bei dem man virtuelle Monster fangen kann. Die kleinen Monster werden dazu auch vor Scheunen, Ställen und Hofläden platziert. Gerade Direktvermarkter freuen sich über den überraschenden Besucheransturm. Erst am Montag dieser Woche konnten Spieler ein Pokémon auf dem Gut Schiefelbusch in Lohmar fangen, berichtet der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV). Der Betrieb vermarktet seine Produkte selbst und bietet Bauernhofurlaub an.
Der ausgeklügelte Algorithmus der Pokemon-Software setzt die sogenannten Pokéstops weltweit automatisch an reale Orte. Es gibt keinen Administrator, der steuert, wo diese Markierungen liegen. Nutzer können aber Vorschläge machen. Und anders herum kann man sich beim Kundendienst vom verantwortlichen Unternehmen Niantic beschweren, wenn man mit dem Punkt nicht einverstanden ist. Niantic will zügig reagieren und diese Orte dann entfernen, heißt es. So geschehen u.a. im Kölner Dom.
Der RLV hat die Erfahrung gemacht, dass sich viele Landwirte freuen, wenn Pokémon Go-Spieler plötzlich bei ihnen vor der Tür stehen. Beim Verband sei erst eine Beschwerde eingegangen. Prinzipiell gilt aber vor Betreten eines Privatgrundstücks, zum Beispiel des Hofgeländes, den Landwirt anzusprechen und zu fragen, ob man hier spielen darf. Denn gefährlich wird es, wenn Spieler im Eifer des Gefechts nicht auf fahrende Landmaschinen oder anderen Risiken achten.
Wenn Pokémons in Blühstreifen oder im Wald gejagt werden, können die Spieler nach RLV-Angaben die Wildtiere stören. Genau wie beim Geocaching und anderen Freizeitaktivitäten in der Natur sei Rücksichtnahme auf die wild lebenden Tiere angesagt. Gerade in Naturschutzgebieten sei dies auch zum Schutz der Wildtiere dringend erforderlich.
Kritischer sieht das Spiel dagegen der Grundbesitzerverband: