Der von zahlreichen Landwirten beklagte Anstieg der Bodenpreise spiegelt sich auch in der amtlichen Statistik klar wider. Wie aus dem aktuell vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlichten Bericht zu den Kaufwerten landwirtschaftlicher Grundstücke hervorgeht, sind in Deutschland im vergangenen Kalenderjahr bei einer insgesamt spürbar kleineren Bodenmobilität deutlich höhere Preise für Flächen der landwirtschaftlichen Nutzung (FdlN) gezahlt worden als 2013.
Besonders hoch fielen die prozentualen Aufschläge mit 25 % in Bayern, jeweils gut 19 % in Niedersachsen und Thüringen sowie 17,5 % in Brandenburg aus. Ein deutliches Preisplus für FdlN verzeichneten auch Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen mit jeweils etwa 13 %.
Die mit Abstand schwächste Teuerung wird für Sachsen-Anhalt mit 1,8 % ausgewiesen. Knapp unter 5 % blieben die Aufschläge im Landesmittel in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Für die 2013 in Baden-Württemberg, Hessen, im Saarland und in Schleswig-Holstein veräußerten Flächen waren im Mittel zwischen gut 6 % und etwa 9 % mehr zu zahlen als im Jahr zuvor.
Destatis zufolge stieg 2013 in den alten Ländern der Preis für Agrarflächen verglichen mit dem Niveau des vorangegangenen Jahres im Durchschnitt um 13,2 % auf 25 189 Euro/ha. In Ostdeutschland legten die Erlöse im Mittel um 13,6 % auf 10 510 Euro/ha zu. Für das gesamte Bundesgebiet leitet sich eine Verteuerung des den Besitzer wechselnden Acker- und Grünlandes um durchschnittlich 13,6 % auf 16 381 Euro/ha ab.
Die Wiesbadener Statistiker selbst veröffentlichen keine prozentualen Änderungen und begründen dies damit, dass sich die statistischen Massen, aus denen die mittleren Kaufwerte ermittelt werden, jeweils aus anders gearteten Einzelfällen zusammensetzen.
Bundesweit insgesamt verringerte sich der Gesamtumfang an verkaufter FdIN laut Angaben von Destatis erneut deutlich, und zwar um 4,6 % auf 101 558 ha. Maßgeblich dafür war die Entwicklung in Ostdeutschland, wo das betreffende Verkaufsareal um 7,4 % auf 60 942 ha abnahm. In Westdeutschland erhöhte sich der Umfang trotz einer größeren Preisdynamik um 0,2 % auf 40 616 ha. Die FdIN weicht im Detail etwas von der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) ab. So gehören Areale aus dem Garten- und Weinbau zur LF, aber nicht zur FdlN.