Der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) hat die Behauptung der Welthungerhilfe anlässlich der UN-Ernährungskonferenz als sachlich vollkommen falsch zurückgewiesen, dass Nahrungsmittelpreise in Entwicklungsländern durch eine Quote für Biokraftstoffe in Deutschland steigen würden.
Biokraftstoffe haben laut OVID keine preistreibende Wirkung auf agrarische Rohstoffe. Das ist ein Mythos, der von den tatsächlichen Einflussfaktoren auf die Agrarpreise und die Sicherung der Welternährung ablenkt, so der Verband.
Wilhelm F. Thywissen, Präsident von OVID sagte dazu: „Raps wird nicht durch Bauern aus Entwicklungsländern nach Europa exportiert, sondern neben Kanada und Australien vornehmlich in Europa selber angebaut. Da der Bedarf an Rapsöl in Deutschland für die Ernährung weitgehend konstant ist und darüber hinaus erzeugtes Rapsöl nicht auf dem Weltmarkt abgesetzt werden kann, weil es im Vergleich zu Soja- und Palmöl zu teuer ist, wird es für die Biodieselproduktion genutzt.“
Thywissen stellt klar, dass bei der Herstellung von Biokraftstoffen Rapsschrot als wertvolles und eiweißhaltiges Koppelprodukt anfällt, das als proteinreiches Tierfuttermittel eingesetzt wird zur Erzeugung von tierischen Veredelungsprodukten wie Fleisch oder Milch. 2013 wurden in Deutschland ca. 1,6 Mio. Tonnen Rapsöl zu (ca. 1,6 Mio. Tonnen) Biodiesel weiterverarbeitet. "Allein dank der Biodieselproduktion konnten Landwirte 2,4 Millionen Tonnen Rapsschrot an ihre Tiere verfüttern. Das heißt, die Biokraftstoffproduktion bedient mehr die Ernährungskette als den Mobilitätsbereich und trägt damit unmittelbar zur Ernährungssicherung bei“, erklärt der Präsident.