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Prof. Vahrenholt: Die EEG-Förderung ist ein Auslaufmodell!

Berlin legt bei Biogas eine Vollbremsung hin. Die ist überfällig. Biogas verzerrt die Pachtpreise, führt zu einer ökologischen Verarmung und belastet die privaten Haushalte und das Gewerbe mit hohen Stromkosten. 24 Mrd. € beträgt die EEG Umlage. Das sind 250 € für jeden Haushalt. Deshalb sind die Bürger kritischer.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Prof. Fritz Vahrenholt, Vorstand Dt. Wildtierstiftung, davor Umweltsenator in HH und Vorstand Dt. Shell und RWE Innogy.

 

Berlin legt bei Biogas eine Vollbremsung hin. Die ist überfällig. Biogas verzerrt die Pachtpreise, führt zu einer ökologischen Verarmung und belastet die privaten Haushalte und das Gewerbe mit hohen Stromkosten. 24 Mrd. € beträgt die EEG Umlage. Das sind 250 € für jeden Haushalt. Deshalb schauen die Bürger inzwischen viel kritischer auf die Grünen Energien.

 

Die Zustimmung wird abnehmen, wenn die Kosten noch weiter ausufern, wenn Industriebetriebe in stromkostengünstigere Regionen abwandern und wenn die Netzstabilität wegen des schwankenden Sonnen- und Windstroms kaum noch beherrschbar ist.

 

Kein Wunder, dass Sigmar Gabriel die Energiewende kurz „vor dem Scheitern“ sieht. Warum bauen wir in einem Land mit der Sonneneinstrahlung von Alaska eine Photovoltaik-Kapazität von 52.000 MW auf? Viele Anlagen schaffen gerade mal 800 Volllaststunden. Das Jahr hat aber 8.760 Stunden! Inzwischen produzieren wir so viel Öko-Strom, dass wir Geld drauflegen müssen, um ihn in Österreich, den Niederlanden, Polen oder Tschechien zu entsorgen. Unsere Nachbarn freut das nicht einmal, macht der billige deutsche Öko-Strom doch die eigene Stromproduktion unrentabel.

 

Unsere überhastete Energiepolitik ist von der Angst getrieben, dass wir unser Klima kaputt machen. Dabei überschätzt der Weltklimarat die schädliche Wirkung des CO2 maßlos. Seit 15 Jahren hat es keine signifikante globale Erwärmung gegeben, obwohl in diesem Zeitraum ein Drittel aller historischen CO2-Emissionen entstanden sind und der CO2-Gehalt der Atmosphäre Jahr für Jahr steigt. Es gibt ernsthafte Hinweise, dass die globale Erwärmung auf der Erde bis 2100 höchstens 1 bis 1,5 °C betragen wird. Wie nutzlos unser Aktionismus ist, zeigt folgendes Beispiel: Wenn in China weiterhin alle 8 Tage ein neues Kohlekraftwerk ans Netz geht, macht das die gesamte deutsche CO2-Verringerung bis 2030 in drei Monaten wieder wett. Nur ein globaler CO2-Zertifikatehandel wird dieses Dilemma auflösen.

 

Dass Deutschland die Komplexizität der Energiewende unterschätzt hat, dämmert mittlerweile vielen. Das derzeitige EEG ist kein Exportschlager. Es ist ein Auslaufmodell. Wir können die Folgen kaum noch bewältigen. „Für die meisten Länder in Europa sind wir doch sowieso Bekloppte“, meint Gabriel. So ist es.


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Dieser Text stammt aus der Rubrik "Der Blick von außen", die jeden Monat in der top agrar-Heftausgabe erscheint. Der Streitpunkt zeigt, wie die Landwirtschaft von außen gesehen wird und ist nicht die Meinung der Redaktion. Wie stehen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar unten.



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